Mit zwei Eiern wird's noch anstrengender

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Am 1. Juni legte Frau Herrmann ihr zweites Ei ins Nest. Normalerweise braucht sie zwischen der ersten und der zweiten Eiablage nicht so eine lange Zeit. Aber das nicht gerade sommerliche Wetter, besonders in der Nacht, unterstützte sicherlich nicht unbedingt ihr Brutgeschäft! Heuer wird sie deshalb bestimmt nicht drei Eier legen! Aber ihr Mann freute sich sehr über das zweite Ei, wie man sehen kann. Ebenso auch leider die kleinen Feinde, Lausfliegen genannt. Deswegen muss die Vogelmutter sehr darauf zu achten, dass dieses Ungeziefer nicht allzu oft die Möglichkeit hat auf den Eiern zu krabbeln und graue Flecken darauf hinterlassen.

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Übrigens: Beim Brüten darf etwas ganz, ganz Wichtiges nicht vergessen werden: Die Eier brauchen von allen Seiten Wärme. Deshalb muss man sie drehen. Am Besten geht das, wenn die Vogeleltern dabei sich selbst immer ein wenig rundherum bewegen, dann drehen sich die Eier auch, bekommen eine andere Lage und bleiben überall warm.

Auf diesen vier Bildern kann man genau sehen, dass in bestimmten Zeitabständen immer wieder die Sitzlage verändert wurde. So kann der Kleine im Ei gesund heranwachsen.

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1.Drehung 9:03:10 Uhr
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2.Drehung 9:13:10 Uhr
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3.Drehung 9:23:10 Uhr
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4.Drehung 9:33:10 Uhr
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Beim Brutgeschäft hilft auch regelmäßig der Vogelpartner. Sie wechseln sich regelmäßig ab. So hat jeder von ihnen die Möglichkeit ausfliegen zu können, um den Hunger zu stillen, ein wenig die Flügel zu bewegen oder auch mal mit anderen Mauerseglern die Gegend zu erkunden, Manchmal ist dieses Brüten nämlich recht langweilig.

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Da man ja nicht immer beim Brüten schlafen kann, machen beide Elternteile auch öfter zwischendurch etwas Sport und trainieren dabei ihre Flügel, damit sie nicht einrosten und weiterhin so hoch und schnell fliegen können.

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Leider können Mauersegler nicht so schöne Lieder wie andere Vögel singen. Das würde zur Brutzeit vielleicht sehr unterhaltsam sein. Lesen, was da an der Wand steht, können sie auch nicht, um sich die lange Zeit des Brütens zu verkürzen. Also bleibt ihnen viel Zeit zum Ausruhen, Schlafen oder zum Träumen von ihren Vogelkindern.

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Wenn dann doch mal die Sonne scheint, dann nutzen sie die Zeit, um ihr Gefieder zu pflegen, damit es wieder glänzt. Hierzu haben sie am Bürzel eine Fettdrüse, aus der sie Fett entnehmen können. So bleiben dadurch ihre Federn geschmeidig und das Regenwasser kann abperlen, um sie nicht schwer werden lassen.

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Ein Federchen hin und wieder zurechtzupfen schadet nebenbei auch nicht und es ist im Nest dann ordentlich. Denn z.B. auch das "Batzerl" (Kot) der Kleinen lassen Mauersegler nicht im Nest, sondern tragen es im Kehlkopfsack aus dem Nest heraus. Man kann sagen, dass Mauersegler saubere Vögel sind! Sie machen keine Hauswände schmutzig wie manche Architekten meinen!

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Leider haben sie gar kein Mittel gegen die unangenehmen Lausfliegen. Das sind wirklich lästige Tierchen, die nichts anderes im Kopf haben als ihren Hunger mit Mauerseglerblut zu stillen. Sie beißen sich an ihnen fest, schlüpfen unter das Federkleid, saugen sich dort satt und das juckt schrecklich. Bei der Nistkastensäuberung wurden zwar alle entfernt und keine einzige Laus war mehr im Nistkasten. Aber anscheinend werden sie von den Vögeln mitgebracht bzw. irgendwo während ihres Fluges aufgefangen. Vielleicht krabbeln sie ja auch von den Hauswänden zu ihnen in den "Besonderen Nistkasten". Niemand kann es genau sagen. Aber dieses Jahr ist es schon besonders schlimm!

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Gern fliegen die Mauersegler auch zu gewissen Zeiten nach draußen, um sich -wie es scheint- mit ihren anderen Artgenossen zu treffen. Jedoch während der Brutzeit bleibt meistens einer im Nistkasten, besonders wenn es gegen Abend so kalt wird wie es augenblicklich im Juni der Fall ist.

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Stand: 29.06.2010 22:44
Mauersegler