Familie Martinet bekommt Zuwachs
Das Wetter hatte sich immer noch nicht gebessert. Besonders am Abend und in der Nacht wurde es unangenehm kühl. So blieb den Mauerseglern nichts anderes übrig als sich im Nest gegenseitig zu wärmen, das Ei nicht erkalten zu lassen und auf besseres Wetter zu warten.
Am 29.Mai, gegen Morgen verhielt sich die Mauerseglerin etwas anders als sonst. Ihr Mauerseglermann schien das zu bemerken und verließ nicht- wie gewohnt- gegen 7:00 Uhr den Nistkasten, sondern blieb bei ihr. Genau zwei Stunden später überraschte sie ihn mit einem zweiten Ei.
Während sie sich nun ausruhte, flog er gleich hinaus zu seinen Freunden, vielleicht um die herrliche Nachricht zu verkünden.
Man braucht ja wohl nicht extra erwähnen, dass auch bei dieser Vogelfamilie das Mauerseglerbrutgeschäft wesentlich erleichtert würde durch ein paar Sonnenstrahlen. Aber leider! Trotz diesem freudigen Ereignis blieb das Wetter - wie eh und je- nasskalt und windig. Doch das sollte sich schon eine Woche später ändern!
Nachdem sie nun zwei Eier hatten, hieß es brüten, brüten und nochmals brüten.
Ab 7. Juni begann es dann überraschend heiß zu werden. Frau Martinet ließ sich nun öfter als sonst von ihrem Mann beim Brüten vertreten und beide wechselten sich häufiger ab.
Dies war besonders um die warme Mittagszeit wichtig! Am 11.6.schien es den Vögeln - trotz Sonnenschutz - sehr warm im Kasten zu sein. Der Mausersegler schnaufte nach Luft. Und seine Frau war völlig ermattet. Deshalb beschlossen sie wohl ihre Eier ein paar Minuten mal allein zu lassen und zusammen auszufliegen.
Auf diese Weise hatten sie die Möglichkeit ein bisschen frische Luft zu schnappen und neue Kraft zu tanken. Wenn man dieses Bild betrachtet, könnte man meinen, dass sie sich sehr freute über ihr neues Ei bzw. auf die zukünftigen Vogelkinder.
In den kommenden Tagen wurde es manchmal schon sehr schwül im "Besonderen Nistkasten". Vielleicht suchten die Martinet's deswegen am Abend oft auch an der sonnengeschützten Hauswand etwas Kühlung. Ansonsten spielte sich der Tagesablauf seit der Eierablage wie bei allen Mauerseglereltern so ab:
Etwas Kühlung tut beiden Eltern immer gut und gibt ihnen weiterhin Kraft ihre Eier stets gewissenhaft gleichmäßig zu rollen.
Wenn sie sich wohl fühlten, hatten sie auch an kühlen Tagen die Kraft ihre Eier gleichmäßig zu wärmen, dabei aber auch nebenher noch lästige, juckende Lausfliegen zu beseitigen und weiterhin die Geburt des ersten Vogelkindes zu erwarten.
15. Juni: Noch nichts zu sehen! |
17. Juni: Immer noch zwei Eier! |
19. Juni, 5 Uhr 31: Endlich! |
Das erste Mauerseglerkind erblickte das Licht der Welt! Wahrscheinlich waren die Vogeleltern genauso glücklich und ebenso erschöpft wie ihr Kleines!
Am Abend dieses aufregenden Tages war der Mauerseglervater immer noch so geschafft, während seine Frau sich draußen in der abendlichen Sonne mit den anderen Schulmauerseglerinnen vergnügte. Um 19.23 Uhr löste sie ihn aber - wie die beiden es immer machen - ab, sie fütterte das Kleine und gab ihm noch ein paar Streicheleinheiten.
An diesem Tag schliefen ab 22.30 Uhr alle Mitglieder der gesamten Familie Martinet tief und fest. Der nächste Tag war auch nicht gerade leicht für sie, denn noch gegen Abend wurde es noch sehr warm im "Besonderen Nistkasten". Wieder mal Sonne zu spüren, waren die beiden Vögel ja nach dem bisherigen meist nasskalten Wetter der letzten zwei Wochen überhaupt nicht mehr gewohnt! Wer auf die WebCam schaute, der konnte es ihnen sogar noch um 21:35 Uhr ansehen! Auch an diesem Abend begab die junge Familie sich frühzeitig zur Ruhe, um fit zu sein für den nächsten Tag.
Am nächsten Morgen wieder fit für ihre Kinder |
Das Neugeborene verlangte schon lautstark am Morgen und ebenfalls am Abend nach seinem Recht und zeigte sich laufend hungrig. Meist begann der Tag für die Vogeleltern schon ab 4:49 Uhr wie zum Beispiel am 22.Juni. Und während ein Vogel den versäumten Schlaf der Nacht einholte, beschaffte der andere Futternachschub. Frau Mauersegler umsorgte den Kleinen, während der Mauerseglermann schon hinausflog, um Futternachschub zu besorgen. Oder war es vielleicht umgekehrt? Das kann man nicht hundertprozentig sagen. In jedem Fall waren beide Eltern beschäftigt.
Das Wetter war dieses Mal angenehm und um 7:29 Uhr hatten sie mal eine Verschnaufpause. Wie wird das werden, wenn das nächste Mauerseglerkind kommen wird?
Aber es schaut noch nicht so aus; jedenfalls rührt sich noch nichts und der zweite Nachwuchs hat wohl noch ein bisschen Zeit. Lassen wir uns überraschen!
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