Aus Eiern werden kleine Mauersegler
Genauso schnell wie die Eier gelegt wurden, verging die Zeit des Bebrütens der Vogeleier. Beide Paare erledigten teils routiniert, meist zusammen oder regelmäßig sich abwechselnd, diese verantwortungsvolle Arbeit (wobei es bei der Familie Herrmann - wie jedes Jahr - ein wenig an der fairen Arbeitaufteilung etwas hapert.)
Anfang Juni sitzen beide Familien ruhig und friedlich schlafend auf ihren Eiern. Frau Herrmann macht das, wie schon erwähnt, häufiger allein. Ebenso braucht der Nistkastenbeobachter, wenn er anhand der WebCam - Aufzeichnungen live die Ankunft der Jungbrut miterleben will, viel Zeit und Geduld. Aber auch durch den jährlichen zusammenfassenden Bericht gewinnt man einen Eindruck vom Brutgeschehen und vermag ohne großen Zeitaufwand das Aufwachsen der Brut, ihre Fütterungen sowie das stets neu überraschend schnelle Wachstum bzw. das Erwachsenwerden der Kleinen aus dem Naturnest und dem Kunstnest zu verfolgen.
Erstes Kind kam am 3. 06. um 21.14 Uhr |
Zweites Kind kam am 5. 06. um 10.26 Uhr |
Am 6.06. zeigt sich die Mutter sehr unruhig. Ich kann nicht genau sehen, ob alles noch im Nest in Ordnung ist. Mein Kontrollblick jagt mir aber doch einen gehörigen Schreck ein
Liegt am 6.06. um 18.49 Uhr am Nestrand ein Ei? |
Schon 10 Sekunden später die Lösung |
Gestern stellte ich noch fest, dass das dritte Ei im Nest liegt. Nur einen Tag später scheint es jetzt neben dem Nestrand zu liegen?! Sollte auch bei dieser Familie ein Ei weggerollt sein?
Doch bei genauerer Betrachtung erkenne ich, dass neben den zwei größeren Kindern ein drittes, extrem kleines Wesen liegt, das sich wohl ebenso erschöpft wie seine Vogelmutter ausruht.
Auch hier gibt mir die wöchentliche Durchsicht völlige Gewissheit, dass es sich bei dem vermeintlichen Ei nur um ein "Batzerl" handelt. Es wurde eben nicht - wie sonst - von den Eltern sofort entsorgt. Noch die nächsten Tage lag es unverändert am gleichen Fleck. Aber wichtiger war, dass bei Familie Martinet das Ausbrüten aller Eier geklappt hatte. Ihr Trio war komplett und hielt quietschlebendig beide Elternteile mit Futtersuche "auf Trab".
Am 8.06. um 12.:52 Uhr ist das Martinet-Trio jetzt perfekt! |
Nach dem leider unerklärlichen Wegfall des dritten Eis von Familie Herrmann, warteten alle gespannt auf deren erstes Junges. Ab 5. Juni beginnt Frau Herrmann unruhig zu werden. Zufällig habe ich für die nächsten Tage keine wichtigen Termine und kann sie deshalb fast "rund um die Uhr" observieren.
5.06. ab 8.41 Uhr |
6.06. um 17.09 Uhr |
Die Vogelmutter benimmt sich auffällig, erhebt sich nicht vom Nest. Als sie ein paar Stunden später ein wenig zur Seite rutscht, glaube ich ein Ei und ein Junges zu sehen. Erst zwei Stunden später kommt der Mauerseglervater. Beide füttern und ich sehe jetzt genau das erste Kind der Familie Herrmann. Um 19:19 Uhr erfolgt von beiden Vögeln die Fütterung. Beide "legen sich ins Zeug". Das liegt sicherlich am Wetter, das sich gegen Abend sehr verschlechtert hat. Zum Dauerregen ist jetzt noch eine für diesen Monat ungewohnte Kälte hinzugekommen.
Zwei Elternteile wärmen mehr als eines! |
Am 12.06. um 19:13 Uhr ist das 2. Herrmann-Kind da! |
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