Ein Feind des Mauerseglers besucht 2003 die HHGS

Wie jedes Jahr besuchte uns auch im Jahr des Mauerseglers Herr Nerb, um allen Kindern einen Vortrag über den Mauersegler zu halten. Er meinte, dass man als Mauerseglerkenner natürlich auch etwas über seinen Feind wissen müsse. Deswegen begleitete ihn Herr Büchl aus Regenstauf mit einem Wanderfalken.

Die Donaupost berichtete über dieses Ereignis ausführlichst. Wie aber unsere Schulkinder es erlebten und was sie am meisten beeindruckte, sollen sie selbst berichten.

Alle lauschen
Alle lauschen andächtig Herrn Büchls Ausführungen.
1.Klasse lauscht
Auch die Kleinen der 1. Klasse folgten atemlos Herrn Büchls Ausführungen

Jule findet den Besuch eines Wanderfalken sehr interessant:

Zeige, wer du bist
Pass gut auf und zeig mal den Kindern wer du bist!

Heute, am 23.5.2003 hatten wir einen interessanten Besuch in der Schule. Es kam ein Mann vom Vogelschutzbund zu uns und er hatte einen Wanderfalken bei sich. Der Falke hatte ein braun-weißes Gefieder und einen gelblich gebogenen Schnabel. Diesen benötigt er zum Zerkleinern seiner Beute. Seine Augen waren dunkelbraun, jedoch sein linkes Auge war durch eine frühere Verletzung erblindet. Seine Flügelspannweite betrug ca. 50cm. Die Krallen an den Füßen waren stark gebogen und hatten spitze Enden. Diese benötigt der Falke für seinen Beutefang. Herr Büchl erzählte uns außerdem von Schwänen, die von den Menschen zu falscher Zeit gefüttert werden und dadurch meistens sterben. Auch erfuhren wir, dass Standvögel nicht zu früh von den Menschen und die Zugvögel nur bis spätestens September gefüttert werden sollten, da sie sonst nicht mehr in den Süden ziehen. Große Gefahren sind auch große Fensterscheiben, die spiegeln. Sie werden von den Vögeln nicht wahr genommen und so können sie sich daran tödlich verletzen. Durch diesen interessanten Vortrag haben wir wieder Vieles und Lehrreiches über unsere gefiederten Freunde gelernt. Und ich hoffe, dass die Menschen einfach mehr Rücksicht in Zukunft auf sie nehmen.

Line schreibt eine kleine Geschichte über den Besuch eines Wanderfalken:

Gestern am 23.05.2003 kam Herr Büchl zu uns und er brachte einen Wanderfalken mit. Er erzählte uns viel über dieses Tier, das auf einem Auge blind war und den Flügel gebrochen hatte. Natürlich musste auch der Wanderfalke einmal sein "Geschäftchen" machen und das kann man ihm ja nicht verübeln, das ist bei Menschen ja auch so. Herr Büchl wischte es einfach mit einem Papierhandtuch auf.

Es war sehr schön, dass wir den Wanderfalken in echt gesehen haben.

Caroline, Flo und Florian zeigen ihr spezielles Wissen über den Falken:

Falke
Man sieht doch kaum, dass das Auge verletzt ist, nicht wahr?!

Caroline: Der Wanderfalke hatte ein Auge verloren, weil er gegen eine Fensterscheibe eines Wintergartens geflogen war. Auf der Vogelstation wird der verletzte Vogel aufgenommen und dann- wenn er wieder gesund ist- mit ihm trainiert. Er soll gezielt lernen mit einem Auge zu jagen. Am Anfang geht das noch schief, aber nach einiger Zeit wird es immer besser. Und wenn es dann funktioniert, kommt der Falke in ein 10 Meter langes Gehege, um ausgewildert zu werden...

Flo: Herr Büchl ist der Leiter der Greifvogel-Auffangstation des LBV. Er hatte sogar einen Gast dabei: Einen finnischen Wanderfalken. Durch ihn erfuhr ich wie Wanderfalken töten. Sie sind Bisstöter, d.h. sie töten ihre Beute durch einen kräftigen Biss in den Nacken. Weiterhin erzählte Herr Büchl, dass diese Tiere im 20.Jahrhundert fast schon ausgestorben waren. Aber als die Menschen dies merkten, kümmerten sie sich wieder besser um ihn, so dass sich die Population inzwischen erholt hat. Besonders gefährdet sind Falken durch den Straßenverkehr; denn an Böschungen der Schnellstraßen und Autobahnen leben viele Mäuse. Diese werden vom Falken gesehen, noch besser, wenn der Straßenrand gemäht wurde. Beim Anflug auf eine Maus werden sie dann schneller überfahren, als man denkt.

In der Auffangstation leben auch noch andere Greifvögel, z.B. Eulen (wir lernten sie letztes Jahr in der Schule kennen), Baumfalken und eben den Wanderfalken. Am lustigsten fand ich, dass der Falke ein bis zwei Häufchen in der Großen Aula hinterließ und am imposantesten, als er mit den Flügeln schlug.

Florian: Herr Büchl fragte uns tatsächlich: Will jemand mal den Falken halten?" Lukas meldet sich und wurde ausgewählt. Er zog vorsichtig den Falkenhandschuh an und begann langsam den Arm zu drehen. Der Falke flatterte kräftig mit seinen Flügeln. Da der Falke schwer wurde, musste Lukas den Falken wieder zurückgeben. ... Frau Wills hielt ihn auch mal und davon wurde sogar ein Foto geschossen.

Fr. Wills
Meine Güte, hat der ein weiches Federkleid!
Beeindruckend!
Na, ist das nicht beeindruckend?

Auch vom Mauersegler erfuhren alle Schüler und Schülerinnen von der ersten bis zur 4. Klasse einschließlich allerhand. Hierüber berichten Sophia und Nadine:

Sophia: Der Mauersegler ist ein interessanter Vogel, denn er ist 99% seines Lebens in der Luft. Durch die kleinen Stummelfüße ist es ihm nicht möglich am Boden zu laufen oder zu hüpfen. Wenn erbrütet, hält er sich am Nistkasten mit seinen kleinen Krallen fest.

Sein Aussehen gleicht sehr dem einer Schwalbe. Der Mauersegler ist schwarz und an der Kehle weiß. Sein Schwanz ist gabelförmig und die Flügel sind sichelförmig. Bemerkenswert ist, dass er nicht singt, sondern "sri, sri" schreit.

Der Mauersegler ist ein Zugvogel. Er fliegt 7000 bis 10 000 km weit zu seinem Winterquartier in Afrika. Außerdem ist er ein hervorragender Segler.

Für mich ist der Mauersegler der schönste Vogel auf der Welt!

Wespe Nadine: Letzten Freitag kam ein Mann des LBV in die Hans-Herrmann-Grundschule. Er brachte einen Diaprojektor mit und zeigte uns Bilder von Mauerseglern, seinem Fressen, von einer Fliege, die sich als Wespe tarnt und von einem ähnlichem Tier wie die Zecke, die sich im Gefieder des Mauerseglers festklammert und ein wenig das Blut von ihm absaugt. Das macht aber einem gesunden Mauersegler nichts aus.

Der Mauersegler kann bis zu 200 km/h schnell werden. Um das Ungeziefer loszuwerden, muss er seine Flugfähigkeit ausnützen und so schnell fliegen, bis der Parasit sich nicht mehr festklammern kann und herunterfällt.

Man kann es sich fast nicht vorstellen, aber der Mauersegler bekommt bis zu 300 Insekten in seinen Schnabel.

Ich fand diesen Vortrag sehr interessant und hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder Besuch bekommen und dann der Vortrag wieder so toll wird!

Stand: 07.03.2010 13:50
Mauersegler