Ein lange ersehnter Wunsch - wurde unerwartet wahr
Bei der Eröffnung der Mauerseglersaison 2010 wurde der "Besondere Nistkasten" aufgehängt und somit die Mitschau auf dem Bildschirm im PC-Raum der HHGS ermöglicht. Leider wollte die Schulleitung auf die zusätzliche TV-Mitschau auf dem Fernsehschirm verzichten, obwohl die eingeladenen Mitglieder sowie Rektorin a.D. Wills zu erklären versuchten, dass eine TV- Mitschau ja noch mehr Vorteile in sich berge als nur die Betrachtung auf Computerschirmen. Damit könne man zwar nur ein Nistgehege beobachten, (da man ja nicht zwei Fernseher zur Verfügung habe), jedoch wäre mit dieser Methode nicht die ruckartige Darstellung des Fünf-Sekundentaktes zu bemerken. Zudem wäre das Bild aber bedeutend größer und es erübrige sich erfreulicherweise auch automatisch die ständige, schulisch vorgeschriebene Überwachung der Grundschulkinder im PC-Raum.
Doch trotz dieser überzeugenden Argumente änderte sich die Meinung der Schulleitung nicht und so nahmen wir ein wenig traurig den kleinen Fernsehapparat mit dem dazu gehörenden Rekorder und Kabeln mit. Es gab eben in diesem Schuljahr keine zusätzliche Fernsehübertragung.
 Die LBV- Gäste erfahren von der Ablehnung der TV- Life-Mitschau |
Ein Vierteljahr später kam zufällig das Gespräch auf die inzwischen laufende Brutmitschau. Dabei erfuhr Rektorin a.D., dass das Starten der vorhandenen Computer sowie der Einsatz einer Aufsichtsperson im PC-Raum doch einen erheblichen Zeitaufwand darstelle und man nicht - wie vorgehabt - etwas öfter die WebCam-Beobachtung einsetzen könne. Die neue Rektorin hatte schon nach neuen Lösungen gesucht, wie z.B. doch den Fernsehapparat einzusetzen und mithilfe eines Teewagens auf den Gang zu schieben, um so den Grundschülern eine häufigere, unkompliziertere Mitschau zu ermöglichen.
Bei dieser positiven Einstellung kam Frau Wills nach einigem Nachdenken eine faszinierende Idee: Um wegen der feuerpolizeilichen Vorschriften hinsichtlich herumstehender Gegenstände auf Fluchtwegen keinen Ärger zu bekommen, sollte man doch einfach einen Flachbildschirm über der Türe des PC-Raumes aufhängen und also vom Flur aus, während der Schulzeit, das Brutverhalten des Naturnestes beobachten. Man könne dabei - wie schon zu ihren Zeiten geschehen - ohne großen Zeiteinsatz den meist frühzeitig erscheinenden Schülern vor Unterrichtsbeginn den Flachbildschirm einschalten. Auf diese Weise ergäbe sich die Möglichkeit, die oft langen Wartezeiten bis zum Betreten des Klassenzimmers zu verkürzen bzw. zu überbrücken, mit gleichzeitiger Erweiterung des Interesses am Naturschutz.
Dieser Vorschlag für die nächste Mauerseglersaison 2011, gefiel Frau Hartung-Käser, weil er leicht durchführbar und vor allem ohne viel Aufwand im nächsten Jahr realisiert werden könnte. Jedoch müsse zuerst ermittelt werden, wie hoch die Anschaffungskosten seien.
Auch dem Vogelfreund E. Schelbert, erzählte Frau Wills von dieser Idee, aber auch, dass sie vielleicht aus Gründen der Finanzierung nicht durchzuführen sei. Anscheinend war er ebenso wie die Mauerseglerfreundin von dieser Idee fasziniert. Auch er wollte unbedingt erreichen, dass die Schüler, wenn schon nicht in diesem Jahr, dann aber doch in den kommenden Jahren eine Fernsehmitschau angeboten bekommen sollten und deswegen suchte er nach einer Lösung.
Einige Wochen später, bei der Planung einer Mauerseglerexkursion am Eisbuckel, eröffnete E. Schelbert, dass den Mauerseglerkindern eine Flachbildmitschau eventuell durch die Spende eines Bekannten ermöglicht werden könne. Diese erfreuliche Nachricht gab Frau Wills sofort an die Rektorin der HHGS weiter. Deren erste Bemerkung - verständlicherweise - war: "Wo ist der Haken bei dieser Geschichte?" Da diesbezüglich nichts bekannt war, einigten sich beide Rektorinnen darauf, sich erst zu freuen, wenn sie das teure Stück tatsächlich in der Hand hätten.
Anfang August bekam Frau Wills einen Anruf von Herrn Schelbert. Geheimnisvoll bat er um ein Treffen am 18.August 2010 im Spitalgarten. Er hätte an diesem warmen Sommerabend eine große, herrliche Überraschung parat. Während alle noch draußen auf ihn warteten und das Hochwasser der Donau betrachteten, erschien Herr Schelbert mit seiner Frau und einem unbekannten Herrn.
 Nach einem Blick vom Spitalgarten, ohne Regen die gemütliche Runde in der Bierstube |
Endlich gemütlich sitzend, deutete Herr Schelbert meinen fragenden Blick richtig und stellte uns Herrn Thomas Aumer, den Managing Director der ITRAC GmbH aus Regenstauf vor. Einige Minuten die Wirkung seiner Rede auskostend, fügte Egbert Schelbert mit einem schelmischen Lächeln noch hinzu: "Übrigens, das ist Herr Aumer vom Elektronik Service aus Regenstauf". Jetzt wusste ich Bescheid!
"Sie sind doch wohl der Herr, der mir helfen will, den Schülern der HHGS sowie des Förderzentrums Isarstraße ( Nachbar - und Kooperationsschule seit Anfang des Mauersegler- WebCamprojekts) irgendwann eine Lifeschau beim Mauerseglernistgehege zu ermöglichen?" Ein Nicken von Herrn Aumer bestätigte mir meinen Wunschgedanken. Als Tier- und Vogelfreund, angeregt durch Herrn Schelbert, sowie durch einige in letzter Zeit erschienenen Mauerseglerbeiträge in der Mittelbayerischen Zeitung, wolle er mit seiner Spende eine Life-Mitschau ermöglichen.
Herr Aumer mit Herrn Schelbert
Die großzügige Spende
Den dazu nötigen Flachbildschirm hatte er schon dabei. Auf meine etwas ungläubige Miene achtete er gar nicht, ging hinaus zu seinem Auto, kam mit einem riesengroßen Flachbildschirm in den Armen zurück und stellte ihn stolz auf den Tisch. Meine Überraschung hatte sich inzwischen in unbeschreibliche Freude verwandelt. Schnell hielt ich diesen Überraschungscoup des Spenders fotografisch fest und bedankte mich tausendmal bei dem edlen Spender von ganzem Herzen im Namen der Schulkinder. Gleichzeitig versprach ich ihm bei der Eröffnung der Mauerseglersaison 2011, die Einweihung seines Fernsehflachschirms und die Begeisterung der Kinder selbst miterleben zu dürfen.
Nach dem Übergabefoto des Dreiergespanns Aumer, Schelbert und Wills war es Zeit, diesen glücklichen Abend gebührend zu feiern und demnächst die Planung der Installation in Angriff zu nehmen.
