Frühjahrsputz 2008 in den Nistkästen der Mauersegler
Vier Wochen vor Beginn der Mauerseglersaison 2008 rief ich mal wieder beim Gartenamt der Stadt Regensburg an, ob wir auch in diesem Jahr bei der Mauerseglernestsäuberung auf Hilfe hoffen könnten. Und - wie jedes Jahr- erklärte sich Herr Schoppelrey sofort bereit uns zu unterstützen. Am Freitag, den 28.März sollte die jährliche Aktion um 8.00 Uhr starten. Pünktlich konnte der Mittlere Hubsteiger das Gartentor zum Großen Pausenhof passieren und sich, wie gewohnt, vorne am gemeinsamen Gebäude der Grundschule und des Förderzentrums aufstellen.
Der Mittlere Hubsteiger |
Der vogelfreundliche Mitarbeiter |
Nachdem Frau Wills aufsteigen durfte, konnten beide, Herr Ferstl, der ja im vorvorigen Jahr schon mitgeholfen hatte und Frau Wills mit der Wohnungssäuberung beginnen. Geschickt stellte der Hubsteigerfahrer sein Riesengefährt an die schwierigsten Plätze, um mit mir zusammen die Säuberung durchzuführen: Er löste die Eingangsverriegelungen mit kräftiger Hand, ich überprüfte den Nestinhalt, entfernte überflüssige oder artfremdes Nistmaterial und gab im Bedarfsfall noch etwas Moos dazu, wenn das Nest allzu karg ausgestattet war.
Nester putzen macht in luftiger Höhe Spaß! |
Jeder Nistkasten wurde untersucht und jeglicher übriger Konsummüll entfernt. Dies geschah anscheinend nicht immer zur Freude unserer Spatzen, die - wie wir während der Aktion beobachten konnten - sofort nachschauten, wenn der Hubsteiger weitergefahren war und dann laut zu schimpfen anfingen.
Wie konnten wir aber auch nur so unbarmherzig sein und ihr in diesem Jahr frisch gebautes Nestchen entfernen?! Als Vogelfreund muss aber an dieser Stelle unbedingt ergänzt werden, dass wir es nie übers Herz gebracht hätten so barbarisch vorzugehen, wenn schon Eierchen drin gelegen wären. Unsere Mauersegler hätten dann halt einen Nistkasten weniger gehabt, was sie wohl verschmerzen hätten können.
Es zeigte sich, dass sehr viele der Nester wirklich völlig verstopft oder zugebaut waren, so dass nicht mal ein kleiner Spatz mehr hätte brüten können. Im letzten Jahr schienen anscheinend besonders Bonbonpapierchen und Plastikstreifen jeglicher Art aus unserem Pausenhof von allen Piepmätzen bevorzugtes Baumaterial gewesen zu sein. Jedenfalls weiß man ja als alter Mauerseglerkenner, dass diese Vögel solch ein Material- auch wenn es in der Luft fliegt - nicht als Material annehmen. Es mussten also mehr die Stare und die zahlreichen Spatzen zusammen getragen haben. Unsere Ausbeute brachten wir fest hineingestopft in zwei sehr großen Gartenamteimern unter.
Fast 40% der Nester ließen erkennen, dass hier keine fremden Vogelparteien eingezogen waren, denn es befanden sich außer dem üblichen mit Speichel verklebten Mauerseglernest nur ein paar Federchen und kaum zusätzliches oder gar fremdartiges Nistmaterial.
Da an unserem Putztag herrlichstes Frühjahrwetter herrschte und der in der letzten Woche vorangegangene Wintereinbruch sich erfreulicherweise nicht zeigte, schafften wir diesmal die Sauberaktion von 60 Nistkästen (4 Kästen sind leider nicht erreichbar) in beiden Schulhöfen in einer Rekordzeit von insgesamt 1Stunde und 10 Minuten.
Wir hätten eventuell noch ein paar Minuten länger gebraucht, wenn wir uns entschlossen hätten den großen, "besonderen Nistkasten" mit der eingebauten Kamera auch noch aufzuhängen. Jedoch verwarfen wir den Gedanken, da ja doch noch 4 Wochen bis zum Eintreffen der Mauersegler vor uns lagen und in dieser Zwischenzeit zwar nicht unser Schulstar Willi mit Frau (wegen der Starensperre) hätte einziehen können, wohl aber unsere inzwischen verärgerten kleinen Spatzen. Und das wollten wir ja den beiden, uns seit 3 Jahren bekannten Mauerseglerpaaren nicht antun.
So wird also erst kurz vor dem Eintreffen, um den 25.April, diese Bruthöhle aufgehängt werden und man kann dann den Einzug der augenblicklich von Afrika zu uns fliegenden Mauersegler per Kamera life verfolgen.