Arbeit an den neuen Nistkästen in der Lernwerkstatt der kath. Jugendfürsorge/Holzabteilung
Der Chef der Holzabteilung
Mein erster Weg führte zur Geschäftsstelle im Gewerbepark. Leider war aber schon Geschäftsschluss.
Als ich mich noch etwas unschlüssig umschaute und überlegte, was jetzt zu tun sei, kam ein Herr aus dem Büro. Anscheinend hatte er mich gesehen. Freundlich fragte er nach meinem Begehr. Ich schilderte ihm möglichst kurz mein Problem und fragte ihn um Rat.
Was ich damals noch nicht wusste - ich war glücklicherweise zufällig auf den Geschäftsführer und auch noch gleichzeitig auf einen Tierfreund gestoßen. Herr H. Schmalhofer versprach mir Hilfe, bat mich aber am nächsten Tag ein paar Häuser weiter gleich den Bereich Holzverarbeitung aufzusuchen. Er wolle mit dem dort vorstehenden Leiter dieser Abteilung schon am nächsten Morgen sprechen und hoffen, dass dieser unseren Wunsch erfüllen kann.
Pünktlich erschien ich am nächsten Tag im Bereich der Holzverarbeitung und wurde dort äußerst freundlich von Herrn Hoffmann, dem Leiter der Holzabteilung, in seinem Büro begrüßt. Er wüsste schon von dem Geschäftsleiter Bescheid, wollte aber nun Genaueres von mir erfahren. Geduldig hörte er sich mein Begehr an und meinte dann: "Schauen Sie sich doch mal unsere Werkstatt an und wie wir dort "mit Maschinen und von Hand" mit den Jugendlichen arbeiten. Er klärte mich auch auf, dass hier verschiedenste Holzarten, sogar Kunststoffe be- bzw. verarbeitet würden. Und als er meinen Nistkastenplanskizze anschaute, lächelte er nur und meinte: "Das ist kein Problem für uns!"
Die Werkstatt für Holzverarbeitung |
Die angehenden Tischler oder Schreiner |
Schon beim Betreten der Werkstatt traf ich einen meiner früheren Schüler, der lachend meinte "Ja Frau Wills, wollen Sie jetzt auch noch Tischler oder Schreiner werden?" Als ich ihm erklärte, dass ich unbedingt Leute suche, die mir Mauerseglerkästen für die Alte Mälze bauen sollten, fügte er hinzu: "Egal was, ob mit Hand oder Maschine, bei uns sind Sie in guten Händen. Wir machen für Sie alles!" Nach einer kurzen Lagebesprechung versprach ich so schnell wie möglich den Anfertigungsplan, den mein Sohn ja schon gezeichnet hatte (den ich aber vergessen hatte mitzunehmen) am nächsten Tag mitzubringen.
Wie besprochen, erschien ich damit einen Tag später wieder in der Holzverarbeitungsabteilung. Der Meister besprach zuerst mit mir den Plan, danach erklärte er in groben Zügen seinen Auszubildenden die Anfertigung. sowie Besonderheiten, die dabei zu beachten waren.
Und was die Auszubildenden in den nächsten Tagen durch unsere Nistkästen lernten, das setzte mich nicht nur in Erstaunen! Meine Hochachtung bei der Mitschau der Nistkastenherstellung wuchs von Tag zu Tag mehr! Alle möglichen Teile des zukünftigen Nistkastens, die ich als Laie nur bedingt erkennen konnte, lagen an verschiedenen Arbeitsplätzen; wenn ich nachfragte, "flogen" mir Fachausdrücke nur so um die Ohren. Manches musste "geklammert" werden oder auch nicht. Und wenn ich dann etwas zaghaft glaubte Einzelteile des Nistkastens zu erkennen, erntete ich oft nur ein etwas mitleidiges Lächeln. Man arbeitete ja schließlich auch noch an anderen Projekten!
Es gibt vielerlei Arbeitsplätze, hier der Bretterbereich |
Präzise Arbeit ist unabdinglich beim Einflugsloch |
Unterboden oder Rückwand? |
"Klammerung" wovon? |
Zwischendurch ein Rat vom Chef |
Man kann das Werkstück schon erahnen oder!? |
Mit meinen bisherigen, laienhaften Kenntnissen bezüglich Holzverarbeitung kam ich nicht weiter. Also ließ ich mir schnellstens von zwei tüchtigen Lehrlingen genau erklären, worum es da bei den verschiedenen Arbeitsplätzen in der Halle ging.
An diesem Platz werden die fertig zugeschnittenen Bretter der Nistkästen verleimt |
Überprüfung einzelner Teil erfolgt durch den Meister! |
Man muss m i t und genau n a c h Plan arbeiten, damit alles passt! |
Beim Ansetzen der Schraubenzwingen ist e x a k t e s Arbeiten angesagt! |
Um sicher zu gehen, dass alles stimmt, werden die Maße nochmals kontrolliert. |
Natürlich darf das Montieren der Dächer nicht vergessen werden! |
Der wunderbar glatt gehobelte und geschliffene Nistkasten ist fertig! |
Schon zwei Wochen später läutete es an meiner Haustür und mir "fiel in diesem Augenblick gewissermaßen der Kinnladen herunter": Standen da zwei mir wohl bekannte Jugendliche mit ihrem Chef vor meiner Haustür und brachten die fertigen Nistkästen direkt ins Haus?! Damit hatte ich in so kurzer Zeit absolut nicht gerechnet. Der Chef, Herr Hoffmann, lächelte zufrieden. Er konnte auch wirklich auf seine angehenden Lehrlinge stolz sein! Denn solch wunderbare Nistkästen hatten Mauersegler bestimmt noch nie bekommen!!! Nochmals herzlichen Dank allen, die daran mitgearbeitet haben. Ganz besonders aber gilt unser Dank der Geschäftsleitung, Herrn Schmalhofer!!! Er schickte uns - nicht nur termingerecht fürs Umweltamt - eine Rechnung, die deutlich zeigte, dass an der Einrichtung der Lernwerkstatt im Gewerbepark auch Tierfreunde arbeiten!
Überraschung! |
Besonders freuten wir uns auch mit dem Umweltamt, das nun rechtzeitig zum Jahresabschluss noch die Rechnung von uns bekam! Auch hier nochmals tausend Dank Frau Dr. Elsner für die Unterstützung dieser Aktion "Mauerseglersanierung in der Alten Mälze".
Nun konnten wir den nächsten Part in unserem "Mauerseglerprojekt "Alte Mälze" in Angriff nehmen.
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