Mauersegler in Not
Donnerstag, der 27.Mai 2004 war zuerst ein fürchterlicher, dann ein glücklicher Tag. Eigentlich fing der Tag wie jeder andere an. Frau Mühlbauer und ich arbeiteten noch an ein paar Daten der vorläufigen Unterrichtsübersicht, als es plötzlich energisch an der Tür des Sekretariats klopfte. Auf unser "Herein" traten aufgeregt zwei größere Schüler des Förderzentrums ein und...
Was die Schüler wollten und was sich in den nächsten Minuten abspielte erfährt man beim Durchlesen der Reportagen unserer Schüler.
Eines muss noch hinzugefügt werden: Da wir keine Digitalkamera an unserer Schule besitzen und ich gerade an diesem Tag meinen Apparat nicht mitgenommen hatte, konnten leider keine Bilder von dieser Aktion geschossen werden. Jedoch werden die von den Kindern gemalten Bildern sicherlich auch sehr eindrucksvoll den Ablauf des Geschehens dokumentieren. Vielen Dank an alle, die auf diese Weise wunderbar eindrucksvoll die Kamera ersetzten.
Frau Wills
Bild eines Schülers aus der 4b:
Verzweifelter Versuch des Vogels sich zu befreien
Fabian: Die Heldentat
Am 27.5.2004 holten die Achtklässler Frau Wills. Sie sah, dass ein Mauersegler sich im Nistkasten verfangen hatte. Herr Wagenschwanz, Frau Wills und der Hausmeister versuchten ihn mit einer Stange zu befreien, doch die war zu kurz. Sie verlängerten die Stange, doch das half auch nichts. Da kam Herrn Schwendtner eine Idee: "Gehen wir aufs Dach!" Vom Dach aus versuchten die Herren den Mauersegler zu retten. Durch Anweisungen von Frau Wills wurde nun gehandelt. Dabei wurde festgestellt, dass im aus lauter Silk bestehenden Nest zwei Eier lagen. Da opferte Frau Wills ihr Nest aus dem Schaukasten und der Vogel konnte weiter brüten.
Aufsatz von Flo und Florian: "Glück im Unglück"
Bild von Walter: Der Rettungsversuch von Herrn
Wagenschwanz und Herrn Schwendtner auf dem Dach
im 3. Stock des HHGS- Förderzentrums-Gebäudes
Heute morgen kam Frau Wills mit einem fröhlichen Gesicht zu uns in die Klasse. Sie erzählte uns: "Vor ungefähr einer Stunde kamen Achtklässler aus dem Förderzentrum zu mir und aufgeregt riefen sie: "Bei uns hängt ein Vogel!"
Ich fragte ganz erschüttert: "Ist es ein Mauersegler?!" "Ja, es ist einer!!" Er hing in einem in der Wand eingebauten Nistkasten mit dem Flügel fest. Zuerst haben wir versucht, mit einer Stange, den armen Segler anzuheben, so dass er wegfliegen könnte. Doch die Stange war zu kurz. Wir versuchten die Stange zu verlängern, aber es ging auch nicht. Plötzlich hatte der Lehrer der Klasse einen Einfall: "Wir könnten ja Hausmeister Schwendtner fragen, ob man auf das Dach klettern könnte." Dieser antwortete: "Ich glaube schon.", und alle beide stiegen aufs Dach. Ich gab von unten Anweisungen, wie man den Kasten öffnen könnte. Der Lehrer nahm den Vogel ganz vorsichtig und versuchte ihn zu befreien. Dann schrie der Retter: "Er hat eine Schlinge um die Kralle! Fühlt sich an wie Silk!" Als der Mauersegler befreit war, flog er ziemlich schnell weg. Ich rief: "Räumen Sie mal das Nest komplett aus!" Das tat er auch und das ganze Nest war tatsächlich voller Silk! Und außerdem fand der Lehrer zwei Eier. Ich raste durch den ganzen Gang und sperrte flink den Glaskasten auf. Hastig nahm ich eins meiner Vogelnester und lief zurück. Aber als ich zurückkam, machte es "krach" und eins der Eier fiel dem Lehrer aus der Hand. Gott sei Dank hielt er das zweite noch in der Hand. Ich gab ihm das Nest und er legte das Vogelei ins Nest und dann in den Kasten."
Es war für uns eine sehr spannende Geschichte, die zum Glück für den Mauersegler noch gut endete. So etwas könnte uns Frau Wills öfters erzählen und wir wären die aufmerksamsten Schüler, die man sich vorstellen kann.
Sophia: Eine aufregende Rettungsaktion
Bild von David: Die Mauerseglermutter
versucht vergeblich wegzufliegen
Es war ein sonniger Frühlingstag, als die Mauersegler wie wild im Pausenhof der Hans-Herrmann-Hauptschule umher flogen. Frau Wills, unsere Rektorin, saß in ihrem Rektorat. Da klopfte es. Aufgeregt kamen Schüler der 8. Klasse hereingestürmt. "Frau Wills, an einem Mauerseglernistkasten hat sich ein Mauersegler verfangen!" Schnell rannte die Rektorin in das Klassenzimmer der 8. Klasse und tatsächlich hing ein Mauersegler mit dem Flügel am Nistkasten fest und zappelte und zappelte. "Das darf doch nicht wahr sein!", rief Frau Wills und die Kinder fragten besorgt: "Er wird sich doch nichts gebrochen haben?". Da kam Herrn Wagenschwanz eine Idee. Er versuchte mit einer langen Stange ans Nest heranzukommen und den Vogel ein bisschen hoch zu heben. Doch vergebens! "Jetzt kann uns nur noch der Hausmeister helfen!", beschloss die Rektorin. Der schaute sich die Situation an und alle drei überlegten, was zu tun wäre. "Wir müssen übers Dach an den Vogel gelangen", meinte Herr Wagenschwanz. "Ja, das ist eine Möglichkeit und das Dach würde uns auch tragen", erwiderte Herr Schwendtner. Beide Herren stiegen aufs Dach, während Frau Wills sich ans Fenster lehnte und ihnen genaue Anweisungen gab.
Der Lehrer vom Förderzentrum legte sich mit dem Bauch auf das Flachdach der Schule und versuchte mit den Armen zu dem Mauersegler zu gelangen. "Was soll ich jetzt tun?" fragte er Frau Wills. "Nehmen Sie das runde Stück vom Eingangsloch des Nistkastens und ziehen sie es hoch. Jetzt versuchen Sie das Tier zu befreien!" Nachdem das gelungen war, flog der Vogel im hohen Bogen davon.
Da entdeckte Herr Wagenschwanz, als er den Nistkasten genauer betrachtete, dass es Silkfäden waren, die den Vogel festhielten. "Wie kamen die nur ins Nest?" fragten sich alle. Das ganze Nest war voller solch gefährlichen Fäden. Drei Eier waren noch drin und ein Mauersegler hatte sich vor Schreck in die Ecke gedrängt.
Vorsichtig versuchten Herr Wagenschwanz und der Hausmeister das Nest zu reinigen. Platsch! Da fiel ein Ei aus der Hand. "Jetzt muss ich aber sehr aufpassen, damit ich wenigstens noch zwei Eier retten kann", dachte sich der Lehrer. Nach dem Reinigen schlossen beide Männer den Nistkasten an der Wand.
Alle Kinder und Lehrer waren froh, dass der Mauerseglermutter nichts passiert war. Nach einer Weile kam der befreite Mauersegler wieder zurück und flog direkt in seinen Brutkasten. "Gott sei Dank, sie brüten weiter!", bemerkte Frau Wills erleichtert. Nach dieser aufregenden Rettungsaktion ging sie in ihre Klasse zurück und erzählte ihren Schülern das Ereignis.
Aufsatz von Jule: Mauersegler in großer Not!
Bild von Marcel: Wie können wir dem armen Tier helfen?!
An einem schönen, sonnigen Tag kamen Schüler der 8. Klasse des FÖZ aufgebracht und äußerst nervös zu Frau Wills ins Sekretariat. Hektisch erzählten die Kinder was passiert war: "In einem unserer Mauerseglerkästen hängt ein Mauersegler mit seinem Flügel hilflos fest!" Frau Wills und alle Schüler rannten wie von einer Tarantel gestochen zu diesem Geschehen. Dort befand sich auch schon Herr Wagenschwanz, der Klassenlehrer der 8a. Er rief mit aufgeregter Stimme:" Frau Wills! Frau Wills, kommen Sie schnell!" Als diese den Vogel sah, wie er so hilflos zappelte, war sie sehr geschockt. Man versuchte nun mit langen Stangen den Vogel aus seiner misslichen Lage zu befreien, doch erfolglos. Plötzlich kam Herrn Wagenschwanz die rettende Idee: "Frau Wills, ich könnte doch aufs Dach steigen und so versuchen den Vogel zu retten." Sie sagte: "Ja, das ist eine gute Idee, das geht auch!" Sogleich wurde Herr Schwendtner, der Hausmeister, geholt und gebeten ihnen den Schlüssel zum Dach auszuhändigen. Als Herr Wagenschwanz die Schlüssel erhalten hatte, stieg er mit all seinem Mut hinauf aufs Dach, gefolgt vom Hausmeister. Als sie oben waren, erkundigten sie sich bei unserer Vogelexpertin: "Kann man den Kasten aufdrehen?" Mit lauter Stimme erklärte sie, wie man den Kasten öffnen konnte. Herr Wagenschwanz ergriff den Vogel, befreite ihn sogleich und dieser flog- so schnell er konnte- weg.
Nochmals griff Herr Wagenschwanz ins Nest, wo sich allerlei verhängnisvoller Silk (das englische Wort für Seide, welche die Angler oft benutzen) befand.
Sehr vorsichtig nahm er diesen heraus. Frau Wills opferte ein Nest aus ihrem Mauerseglerschaukasten und der Lehrer legte die zwei gelegten Eier des Mauerseglers in dieses Nest und schob das Ganze in den Nistkasten zurück und verschloss ihn wieder.
Dann stieg er vom Dach herunter und alle waren erleichtert, dass diese Aktion so gut geklappt hatte. Eine Weile beobachteten sie noch den Nistkasten. Plötzlich kam die gerettete Vogelmutter wieder in ihr Nest zurück. Jeder Schüler kehrte nun zufrieden in seine Klasse zurück. Diesen Tag werden die Schüler der 8.Klasse, Herr Wagenschwanz und ganz besonders Frau Wills bestimmt nicht so schnell vergessen.
Bild von Binela: Glückliche Rettung
Nadine und Julia: Glück gehabt!
Am Donnerstag kamen ein paar Kinder der 8. Klasse zu Frau Wills. Sie erzählten aufgeregt: "Bei uns hängt ein Mauersegler im Kasten mit dem Flügel fest!" Wie der Blitz raste Frau Wills ins Förderzentrum hinüber, wo Herr Wagenschwanz schon wartete, und schaute sich die Situation an. "Ich hole Herrn Schwendtner, den Hausmeister, zu uns herüber!", meinte Frau Wills. Als beide beim Lehrer der 8.Klasse ankamen, erklärte der Hausmeister: "Ich werde auf das Dach klettern und versuchen den Mauersegler zu befreien." "Und ich werde mitkommen!" fügte Herr Wagenschwanz hinzu. Also stiegen sie beide mutig auf das Dach. Oben angelangt rief Herr Wagenschwanz: "Wie kann man den Kasten öffnen?" "Sie müssen das Schlüpfloch drehen, dann geht er auf." erklärte Frau Wills.
Gesagt, getan! Der Lehrer sah entsetzt nach unten: "Der Mauersegler kann nicht fliegen, denn er hat sich im Silk* verfangen!" "Sie müssen den Mauersegler nehmen und versuchen ihn vom Faden zu befreien" meinte unsere Lehrerin. Herr Wagenschwanz versuchte sein Glück und tatsächlich gelang es ihm: Der Mauersegler flog erleichtert davon!
Plötzlich entdeckte der Lehrer, dass das ganze Nest voller Silkfäden war und noch ein Mauersegler verängstigt in der Ecke saß.
Vorsichtig entfernte er das Fadengewirr, um den Mauersegler nicht zu erschrecken. Dann legte er ein aus unserem Schaukasten schnell herbeigeholtes Mauerseglernest in den Nistkasten, gab behutsam die Mauerseglereier darauf und baute dann den Nistkasten wieder zusammen.
Alle waren erleichtert, dass die Sache so gut ausgegangen war. Und wenige Stunden später flog der gerettete Mauersegler wieder in sein Nest zurück.
*feiner Nylonfaden für Angler