30.März 2007: Putztag an der Grundschule
Ankunft des Hubsteigers
Wie jedes Jahr ist man an unserer Schule verpflichtet vor Ankunft "unserer Schulvögel" ihre Wohnungen auf Vordermann zu bringen. Im Laufe des Winters haben sehr viele Vögel verschiedenster Art in den warmen Stuben überwintert, was man an den vielen "Vogelbatzerln" im Kasten erkennen kann. Darüber ist wohl kein Mauersegler erfreut! Darum müssen sie jedes Jahr gereinigt werden. Dies geschieht mit Hilfe des Stadtgartenamtes, das unserer Schule kostenlos einen Hubsteiger und zwei (tierliebe, wie ich feststellen konnte) Hilfskräfte zur Verfügung stellt.
Auch dieses Jahr war es wieder so weit. Schnell war als Termin der letzte Schultag vor den Osterferien festgelegt und nun wartete die Schulleiterin auf das große Gefährt. Man hatte nämlich beschlossen einen Hubsteiger mittlerer Größe (Reichweite bis zu 17m!) einzusetzen, um ja an alle Nistkästen heranzukommen. Gespannt war Frau Wills, was sie alles dieses Jahr in den Nestern finden würde, denn - entgegen sonstigen Brauchs, war letztes Jahr die Aktion wegen eines gebrochenen Beins ausgefallen und man konnte davon ausgehen, dass sich allerhand andere Vögel mit allerlei Unrat in den Mauerseglerkästen eingenistet hatten.
Nach Ankunft des mächtigen Hubsteigers, wurden auf der Hebebühne ein großer Eimer und der größte Müllsack, den Herr Schwendtner auffinden konnte, verstaut. Das überflüssige Nistmaterial sollte ja schließlich ordnungsgemäß entsorgt werden. Aus Erfahrung war Frau Wills durch mehrere Einsätze bekannt, dass man diese Vogelreste nicht - wie so mancher vielleicht meint - in den Bioabfall werfen kann; denn die Piepmätze, welche auch immer, haben ihrem Nistmaterial oft sehr viele Cellophanpapierchen - wahrscheinlich Zigarettenschachtelumhüllungen - beigefügt sowie alles, was sie an Kunststoffmüll und Plastikbeutelstückchen finden können. Sogar vor Silberpapier machen sie nicht Halt! Schnell noch die Handschuhe angezogen und für alle Fälle die Taschenlampe einsatzbereit gelegt!
Vorbereitungen |
Es kann losgehen! |
In luftiger Höhe werden als erstes die Einflugverschlüsse entfernt, dann der Nestinhalt inspiziert und fast das gesamte Nistmaterial entfernt. Bei manchen Nistkästen war fast kein Platz mehr zum Brüten, so viel Nistmaterial - vor allem von Spatzen - war hineingestopft worden! Unsere Arbeit wurde von lautem Schimpfen mehrerer Spatzen begleitet, die sicherlich haargenau wussten, dass jetzt ihre vorgefertigten Nester entfernt wurden und sie dadurch gezwungen waren eventuell am gleichen Ort neue selbst zu bauen. Aber hier hatten wir kein Mitleid; wir achteten nur darauf, ob eventuell schon Eier von ihnen gelegt worden waren, dann hätten wir sie weiter brüten lassen. Unter all den Zweigelchen, Blättchen und sonstigem zusammen gesuchten Nestpolsterungsmaterial befand sich größtenteils noch das ursprünglich angelegte Mauerseglernest. Das ließen wir selbstverständlich drin!
In einem Nistkasten befand sich so viel Unrat, dass wir damit- man glaubt es kaum- einen ganzen Eimer voll Spatzengut herausnehmen konnten.
Hoch oben zu arbeiten macht Spaß |
Ein Eimer voll Nistmaterial! |
Nach dem großen Bau der Grundschule- und unseres Kooperationspartners vom Förderzentrum ging's gleich weiter zum Gebäude der Hauptschule und von dort in den Pausenhof der Grundschule. Hier befanden sich die meisten Nistkästen in akzeptablem Zustand. Anscheinend gefiel diese Gebäudeseite den kleinen Spatzen nicht so gut ! Nach 2 Stunden Arbeit waren alle Vogelwohnungen blitzsauber und jedes mit ein wenig Nistmaterial ausgestattet. Die Mauerseglersaison konnte beginnen: Jetzt fehlt nur noch der Nistkasten, der speziell mit den Webcams ausgestattet ist und Mitte der Osterferien aufgehängt und frei geschaltet wird. Wir erwarten sie - wie jedes Jahr am 26.April!