7./8. Stunde: Gesamtwiederholung mittels einiger Spiele, sowie mögliche Schutzmaßnahmen im Winter.
Beim vorhergehenden Treffen hatten wir schon mal kurz besprochen, dass nicht alle Vögel, die wir vielleicht schon irgendwann gesehen haben, in Deutschland bleiben. Manche Vögel verlassen wegen unseres kalten Wetters Deutschland und fliegen dann in wärmere Gegenden.
Die Zweitklässler wussten und kannten dies von unseren Mauerseglern her, denn sie hatten das ja wohl von ihrer Lehrerin erzählt bekommen. Diese Vögel kamen an unsere Schule ca. Mitte April, bezogen unsere in allen Pausenhöfen angebrachten Nistkästen und verließen uns nach vollendeter Brut Mitte Juli, spätestens aber Ende August. Sie flogen eine sehr weite Strecke nach Afrika, stets der Sonne, also der Wärme entgegen. Die Drittklässler kannten die Mauersegler weniger, dafür aber Schwalben, die sich auf den Elektrodrähten sammelten und dann ähnlich wie die Stare auch in wärmere Gebiete zurückzogen.
Zusammenfassung: Wir unterscheiden also Standvögel, die bei uns "standhaft" die Kälte aushalten und Zugvögel, die vor dem Winter fliehen, um sonnigere Gebiete aufzusuchen. Erst im Frühjahr kehren sie wieder zu uns zurück. In diesen 8 Unterrichtsstunden interessierten uns augenblicklich jedoch nur die Wintervögel.
Das von mir schon einige Zeit früher im Klassenzimmer aufgehängte Wintervögelplakat, auf dem die häufigsten bei uns bleibenden Vögel abgebildet waren, sollte ihnen auch zukünftig helfen auf dem neu erhaltenen Arbeitsblatt ihren für sie am schönsten aussehenden Wintervogel anzumalen. Inzwischen hatten sich die meisten Kinder schon ohne besondere Aufforderung mit dem Plakat vertraut gemacht und kannten tatsächlich eine ansehnliche Anzahl von Wintervögeln mit Namen bzw. vom Aussehen her. Darum bereitete ihnen das neue Blatt zur Bestimmung der häufig zu sehenden Wintervögel kaum Schwierigkeiten beim Anmalen. Das ging bei sehr vielen Drittklässlern überraschend schnell! Wie konnte das sein? Des Rätsels Lösung erfuhr ich von den Schülern selbst: Manche, die schon mit dem PC umgehen konnten, hatten zu Hause im Internet nachgeschaut und noch viel mehr Vögel gefunden. Und es hätte ihnen Spaß gemacht immer mehr Neue zu entdecken. Das machte mir sehr viel Freude, zeigte es doch, dass meine "Mission" Früchte getragen hatte!
Nach meinem großen Lob diesbezüglich, ging ich gleich darauf ein ihnen nahezulegen, dass es ebenso wichtig sei, diese vielen Vögel auch zu erhalten! Wenn wir das nicht täten, dann hätten wir auch bald nur noch wenig Gelegenheit sie bewundern zu können!
Mehrere Möglichkeiten wurden genannt, wie das Aufhängen eines Futterhäuschens sowie dessen artgerechte Bestückung mit Körnern, Fettfutter oder auch Äpfeln. Natürlich dürfe man ihnen nicht "Menschenessen" geben, auch wenn es gut gemeint wäre. Das würden sie keineswegs vertragen, sondern fast sicher daran sogar zugrunde gehen. Das hieß also für alle hier sitzenden Vogelfreunde im Klartext: Werft euer Pausenbrot, wenn ihr es nicht aufessen wollt, nicht irgendwohin auf den Pausenhof! Auch nicht in den Abfalleimer, denn erstens ist es ja für euch bestimmt, um euch zu stärken für die nächsten Unterrichtsstunden! Und zweitens sollen es die Vögel auch nicht erwischen! Sie erkennen zwar, dass es etwas ist, was den Hunger stillt. Aber sie wissen nicht, dass das ihren fast sicheren Tod bedeutet! Verständlich, denn ihr Schulkinder esst ja auch nicht unbedingt Meisenknödel oder Körnerfutter, oder?!
Leider war die Zeit zu knapp, um mit ihnen einen Futterknödel bzw. eine Futterglocke herzustellen, wie ich es schon in anderen Schulen gemacht hatte. Ich hatte vor, den Schülern in dieser Stunde das Arbeitsblatt "Was füttern wir im Futterhaus?" sowie das Blatt "Wie ihr Vögel richtig füttert" durchzunehmen. Aber die Zeit reichte einfach nicht aus, was ich sehr bedauerte. Zumindest lernte ich für mich daraus fürs nächste Mal diese Einheit noch irgendwie in jedem Fall einzubauen. Hier also nur ein kurzer Tafelüberblick über Winterleid- Winterfreude auf einem Tafelbild, das ich schon um 2001 durchgenommen hatte.
Vögel und wie wir ihnen im Winter helfen können! |
Leider habe ich das ganzjährige Projekt "Vögel im, am und um das Schulgebäude der Hans-Herrmann-schule" 2001 nicht in unserer von mir über die gesamten Jahre geschrieben Homepage aufgeführt, denn darin hätte man alles zumindest nachlesen können. Nun sollen hier einige Bilder dieser Aktionen wenigstens einen kleinen Eindruck vermitteln.
Bilder zur Aktion "Schutz der Vögel am ,um und im Schulgebäude der HHGS 2002
(Diese Aktionen wurden fast alle zwei Jahre von verschiedenen Klassen durchgeführt.)
Problematik der Fütterung im Winter |
Wir bauen ein kleines und ein großes Futterhaus |
Wir stellen Futterglocken her und hängen sie im Pausenhof auf. |
Schulhausgestaltung: Wir basteln Vögel, die unser Futterhaus besuchen |
Hier nur ein paar wenige Fotos dieser Aktionen, um einen Eindruck zu verschaffen!
Anstelle dessen hatte ich ein Vogelkartenspiel mitgebracht, das nicht nur den Zweit- sondern auch den Drittklässlern Freude bereitete. Schnell erklärte ich, dass es sich um eine Art Dominospiel handelt mit einem den Vogel beschreibenden Text darauf. Aber um die Sache zu erschweren, stand dieser Text immer erst am Kartenende und man musste erst den betreffenden Vogel aus den anderen Karten heraussuchen. Schnell hatten alle die Vorgehensweise begriffen und wollten nun natürlich auch alle mitmachen. Da man dieses Spiel öfter machen konnte, fiel es mir bei den vielen Meldungen leicht zwei Spieler herauszusuchen.
Wer macht mit bei der Vogelnamenschlange? |
Stimmt das denn? |
Ja, alles paletti! |
Viel Freude bereitete allen Schülern auch das winterliche Vogelhausplakat mit den herkömmlichsten, darauf abgebildeten Vögeln. Hier wurde die stärkste Vogelgruppe gesucht, d.h. die Gruppe, die als erstes alle Vögel erkannt und mit Namenskarten bestückt hatte, war dann der Sieger.
Welche Gruppe erkennt oder beschriftet am schnellsten die abgebildeten Vögel? |
Ergebnis: Beide Gruppen waren gleich stark! Ich hatte noch mehrere Spiele im Angebot. Am Spaß mangelte es weiß Gott nicht, aber leider, leider an der Zeit! Um das inzwischen Gelernte nicht wieder im Laufe der Zeit zu vergessen, erinnerte ich alle an das kleine, aber feine Wintervögelleporello vom LBV. Das sollte ihnen helfen zumindest die wichtigsten Wintervögel nochmals genau ins Gedächtnis zu rufen, falls man mal ein wenig unsicher war. Die Klasse 2b erbat ihre Klassenlehrerin noch uns alle zur Erinnerung zu knipsen. Natürlich sollte ich auch aufs Foto; und diesen Wunsch der zukünftigen Vogelschützer und Vogelkenner konnte ich gerne zustimmen. Es hat mir insgesamt bei euch Spaß gemacht zu unterrichten, ebenso wie mit den anderen drei Klassen. Die Wintervögel kennt ihr ja jetzt ein wenig, aber wenn ihr auch mal etwas über Mauersegler erfahren wollt, dann komme ich gerne wieder!
Die Vogelkenner der 2. Klasse der Hans- Herrmann - Grundschule, auch Mauerseglerschule Regensburgs genannt. |
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