So eine Aufregung!
(Zeitraum vom 2.08.2005 bis 4.8.2005)
2.08.2005
Frau Rowinski berichtet selbst:
"Endlich ist es Dienstag. Schnell besorge ich die neue Futterfuhre und Zirpie nimmt ein
ausgiebiges Heimchenfrühstück zu sich. Dabei entdecke ich rein zufällig in seiner Augennähe
ein kleines, beigefarbenes Ungeziefer, das - will man es fassen- sofort im ungewöhnlich
dichtem Federkleid des Kopfes verschwindet.
An diesem Abend will ich um 19.00 Uhr noch zu einer Geburtstagsparty, lasse aber den kleinen Vogel noch vor dem Schlafengehen ausgiebig fliegen und klettern.
Ausruhen vom Flattern |
Wie soll ich da runterfliegen??? |
Gegen 21.30 Uhr komme ich wieder nach Hause und mein Blick wandert gewohnheitsmäßig zum Kleinen im Nest. Doch, du liebe Zeit, er ist nicht drin! Auf mein Rufen reagiert er nicht. Ich ahne Schlimmes und suche ihn in allen Zimmern. Endlich - als ich noch einmal im Wohnzimmer nachsehe - meldet er sich. Er sitzt mitten auf dem Teppich, weiß der Himmel von welchem Versteck er herauskam. Behutsam nehme ich ihn hoch; wie ein Häuflein Elend, eigentlich sehr ähnlich wie an seinem ersten Tag bei mir, sitzt er kraftlos in meiner Hand, zirpt ganz schwach, kaum hörbar und will mein angebotenes Heimchen nicht fressen.
Ich muss schon sagen, ich bin genauso fertig wie er und frage mich: Wie ist der Vogel vom Speisezimmer über die Diele ins Wohnzimmer gelangt? Ist er im Dunkel getippelt? Und was noch wichtiger war: Hat er sich dabei eventuell verletzt und ist deshalb so verschreckt?!
Es dauert tatsächlich fast eine ganze Stunde bis er wieder ein wenige lebhafter zirpelt und anfängt einige Heimchen zu fressen. Danach putzt er sich sogar wieder und streckt bzw. dehnt seine Flügel. Es sieht also nicht so aus, als habe er sich verletzt. So sind wir also alle beide mit dem Schrecken davon gekommen!"
3.08.2005
Der Bericht wird fortgesetzt:
"Auch heute frisst der Vogel wie eh und je, macht lange, ausgedehnte Flatterübungen, drückt sich
bis zu 3,5cm vom Boden weg und bringt auf die Apothekerwaage ca. 39,6gr.
Abends, ich bin gerade am Einschlafen, höre ich plötzlich ein Flattern. Ich knipse das Licht an und sehe Zirpie an der Türschwelle zum Wohnzimmer sitzen und mich anstarren. Ich nehme ihn hoch und siehe da: Er fliegt von meiner Hand ins Wohnzimmer hinein, knapp über dem Boden, direkt ins Dunkle. Ich nehme ihn hoch und er fühlt sich steif an, zittert vor Erregung, ist aber völlig schweigsam.
Ein zärtliches Kraulen von mir und er ist wieder beruhigt.
Kraulen beruhigt |
Nun kann Zirpie wieder ruhig schlafen |
Das Rätsel von Gestern ist also gelöst:
Gestern Nacht ist der Vogel durch die dunkle Wohnung in das von der Straßenlaterne
spärlichst erleuchtete Wohnzimmer geflogen.
Ich bette ihn nun in eine geräumige Wäschebox aus Netzstoff, in der er sich nicht verletzen kann, selbst wenn er flattert. Vorsichtshalber decke ich die durchsichtige, luftdurchlässige Netzbox oben ab, um Fliegen im Dunkeln zu vermeiden. Auf solch eine Art ist es uns allen Beiden möglich ruhig zu schlafen
4.08.2005
Wieder ergibt sich noch eine Neuigkeit: Zirpie frisst viele Heimchen, reißt dabei aber den Schnabel nicht zum Füttern auf, sondern packt selbständig das Futter, das ich ihm hinhalte, mit der Schnabelspitze und schluckt. Mir scheint es als wenn er die Heimchen in sich hineinsaugt, so schnell verschwinden sie in seinem Schlund.