Zirpie, ein unternehmungslustiger Mauersegler
(Zeitraum vom 17.7.2005 bis 18.7.2005)
19.07.2005
Zirpie zirpelt von Morgens bis Abends, frisst prächtig, über den ganzen Tag verteilt 45 große Heimchen, flattert jetzt lebhaft mit den Flügeln und bettelt immer in die Hand genommen zu werden, um an der Kehle gekrault zu werden.
Das tut gut |
Mein Nest ist weich und warm |
Nur einmal wird ihm meine Berührung zu viel und er hackt nach der Hand. Freilich weiß ich, dass man das Gefieder eines Vogels nicht zu oft mit der Menschenhand in Berührung bringen soll: Das Gefieder leidet durch die Absonderung der Menschenhand, außerdem wird der Nestling "vermenschlicht", was dann eventuell eine Ausgliederung in die Natur erschwert.
Aber da nicht dem Gefühl des Streichelns nicht nachzugeben, das erfordert fast übermenschliche Kraft!"
20.07.2005
Die Vogelmutter berichtet weiter: "Am 21.07.2005 erschrecke ich: Zirpie hat wieder eine Feder verloren, eine wunderschöne Schwanzfeder mit Kiel. Auch am Hals sieht man kleine Kielhülsen, die er sich laufend mit dem "Füßchen" wegkratzt.
Die Spelzen stören den Vogel |
Er kratzt sie sich weg |
Er frisst weiterhin viel und trinkt auf eine neue Art: Ich halte ihm meinen kleinen, nassen Finger hin, an dem ein Tropfen hängt. Er nimmt meinen Finger in den Schnabel und "schleckt" das Wasser auf. 3x trinkt er so und verhält sich dabei ganz gierig und aufgeregt.
Füttern ist schwer und erfordert viel Geduld |
Trinken klappt besser! |
Je älter und stärker Zirpi wird, desto "eitler" wird der junge Mauersegler. Er beginnt sich ausgiebig zu putzen. Sonst nichts Neues!
Die Flügel sind zuerst dran |
Einfetten muss sein! |
22.07.2005
Dass die Aufzucht des Seglers nicht leicht ist, weiß man. Aber an diesen Tag erinnert sich Frau
Rowinski noch länger. Sie berichtet:
"Heute Morgen trifft mich fast der Schlag. Zirpie liegt in der Frühe nicht in seinem Nestchen,
auch nicht im größeren Kasten, in das ich das Körbchen sicherheitshalber gestellt habe. Ich
schaue um mich und entdecke den Ausreißer zwischen Sofa und Kasten in einem schmalen Spalt, wo
er sich - als er mich sieht- mit Flattern bemerkbar macht. Von nun an stelle ich den Kasten auf
den Teppich, auf eine weiche Decke, damit ihm bei weiteren Ausflügen nichts passiert. Zweimal
gelingt es ihm an diesem Tag noch einmal seinen Kasten zu verlassen. Wie macht er das bloß, wundere
ich mich?! Zufällig werde ich Zeuge eines neuen "Ausbruchs": Zirpie klettert einfach an dem
Handtuch hoch, mit dem der Kasten ausgepolstert ist und lässt sich dann - am Kastenrand
angekommen- wie eine reife Pflaume herunterfallen. Danach sucht er sich eine Kuschelstelle
zwischen Kasten und der Decke, ruht sich aus und versteckt sich nach einiger Zeit, um zu schlafen.
Ruhe tut gut |
Verstecken ist besser |
Am 23.07.2005 reagiert Zirpie ausgesprochen auf meine Stimme, wenn ich "Zirpie" rufe und antwortet mit Zirpeln seinerseits.
Am 24.7. 2005 fällt mir auf, dass der kleine Vogel in seinem Körbchen "rückwärts" geht, als wollte er ein Batzerl setzen; jedoch am Nestrand angekommen, dreht er sich zu mir und schaut mich an mit seinen schönen schwarzen Augen. Was will er mir wohl sagen?
Ich strecke meine Hand zu ihm hin und er klettert schnell hinein und zirpelt selig. Er scheint sie fast gar nicht mehr verlassen zu wollen. Ein ähnlicher Zufluchtsort ist auch die "überdachte" Kuhle in seinem Nest. Darin versteckt zirpelt er unaufhörlich.
Was willst du? |
Ich will kuscheln und zirpeln |