Behagliches Heim für die Mauersegler
Schüler der Hans-Herrmann-Grundschule schaffen neue Brutstätten für geschützte Vögel
Die Nistkästen werden in Eigenregie gebaut (Foto:ig)
Regensburg.(ig) Die Arbeitsgruppe "Fledermaus- und Schleiereulenschutz" hatte im Zusammenwirken mit der Grundschule Hans-Herrmann und dem Stadtgartenamt zur Aktion "Schaffung von neuen Nistplätzen für Mauersegler" eingeladen. Mitarbeiter des Stadtgartenamtens brachten zu diesem Anlass unter dem Dach der Hans-Herrmann-Schule Nistkästen für diese Vögel an.
Der Mauersegler ist eine nach der EU- Vogelschutzrichtlinie und der Artenschutzverordnung besonders geschützte Vogelart. Sie kommen im Mai nach Deutschland, bleiben drei Monate um zu brüten und, wenn sie einen Nistplatz finden, der ihnen zusagt, bleiben sie standorttreu und suchen diesen Brutplatz jedes Jahr wieder auf.
Die Hans-Herrmann-Grundschule, die man bereits als "Mauersegler-Grundschule" bezeichnet, hat in ihrer Konrektorin Arlet Wills eine besonders starke Vertreterin des Vogelschutzes gefunden. Auch nach dem Neu- und Umbau der Hans-Herrmann-Schule ist diese ein Vorbild für den Umgang mit ihren Vogelbewohnern. Seit fünf Jahren sind Mauersegler dort zu Haus'. Die alten Plätze sind weg, dafür wurden neue geschaffen und wenn die Vogelvorhut, die ausgeschickt wird um Brutstätten zu orten hier wieder fündig wird, kommen die Mauersegler zurück.
Konrektorin Wills berichtete von vielen Maßnahmen, die sie zur Schaffung neuer Nistplätze für Mauersegler unternehmen musste, wobei sie stets von der Stadtverwaltung und dem Umweltamt unterstützt wurde. Mittels eines Schweizer Tonbandgerätes könne man beispielsweise mit dem naturgetreuen Vogelschrei des Mauerseglers, weitere zur Ansiedlung anlocken. Arlet Wills leitet momentan 53 verschiedene Projekte in die Wege, die den Schutz und die Erhaltung von Vögeln beinhalten. Es sei zum Beispiel eine Kindersammelaktion für die Vögel geplant. Die Grundschüler machen begeistert mit. Die Aktion "Schaffung neuer Nistplätze für die Mauersegler" regte dazu an, dass man bei Baumaßnahmen an allen hohen Bauten zuerst prüfen solle, ob Nistkästen vorhanden seien und diese dann wieder für Vögel behaglich gemacht werden sollten.
Dass dies möglich sei, wäre beim Umbau des Hemmaheims gezeigt worden, so Egbert Schelbert, Leiter der Arbeitsgruppe "Fledermaus - und Schleiereulenschutz". Er äußerte den Wunsch, dass dies doch auch bei der Renovierung des Posthofes am Galgenberg für die dort ansässige Mauersegler-Kolonie berücksichtigt werden solle. "Schützenswerte Vögel gehören", so Egbert Schelbert, "nun einmal zum Bild einer größeren Stadt."