Umweltschutz fängt bei jedem selbst an
Stadt verleiht Umweltpreis 2005 an Oswald Zitzelsberger und Siemens VDO Automotive
Oberbürgermeister Hans Schaidinger mit den Preisträgern des
Umweltpreises 2005 und den Vertretern der ausgezeichneten
Institutionen (Foto: sb)
Regensburg. (sb) "Nur mit der Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen am Umweltschutz können wir gemeinsam unsere Umwelt erhalten", sagte Oberbürgermeister Hans Schaidinger bei seiner Rede zur Verleihung des Umweltpreises der Stadt am Donnerstag. In der Kategorie Firmen erhielt Siemens VDO Automotive den Preis, als Einzelperson wurde Oswald Zitzelsberger ausgezeichnet. Anerkennungsurkunden vergab die Stadt an den Landesbund für Vogelschutz, die Hans-Herrmann-Grundschule, die Grundschule Sankt Nikola und die Maschinenfabrik Reinhausen.
Der Regensburger Umweltpreis wird seit 1993 für besondere Verdienste und Leistungen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes vergeben. Bei der Bewertung der eingereichten Vorschläge werden besonders das Engagement und die Vorbildwirkung sowie der Bezug zur Stadt gewürdigt. Bewerben können sich Einzelpersonen, Privatinitiativen, Schulen, Kindergärten, Vereine, aber auch Firmen und Unternehmen. "Wer von den anderen Umweltschutz fordert, muss bei sich selbst anfangen", sagte der OB.
In den 13 Jahren sind 170 Bewerbungen für den Preis eingegangen, gab Schaidinger an und betonte die starke Resonanz bei Unternehmen und Schulen. 75 Prozent aller Bewerbungen stammen aus diesen Bereichen, die "zwei wesentliche Säulen einer funktionierenden Gesellschaft" seien. Die Schulen haben mit der Sensibilisierung der Kinder für Umweltschutz eine entscheidende Rolle bei der Prägung des Umweltbewusstseins der Heranwachsenden. Die Unternehmen übernehmen mit dem Engagement im Umweltschutz die Verantwortung, die die Gesellschaft von ihnen erwartet.
Siemens VDO hat mit einer Energiestudie über rationelle Energieanwendung vier Maßnahmen ergriffen. Durch Umrüstung der Heißwassererzeugung, durch Klimatisierung mittels Grundwasser, durch den Einsatz von Gebäudeleittechnik zur Überwachung des Energieverbrauches und durch Stromgewinnung bei Abbremsverfahren im Testcenter habe das Unternehmen "hervorragende Beispiele für Optimierungslösungen erarbeitet", begründete Schaidinger die Auszeichnung. Standortleiter Reinhard Scheid nahm die Urkunde und den gläsernen Preis entgegen.
Für die beispielhafte umweltgerechte Sanierung des Weinstadels in der Keplerstraße zeichnete die Stadt den Bauherrn Oswald Zitzelsberger aus. Bei den Bauarbeiten wurde trotz erhöhter Kosten und Zeitdrucks auf eine große Kolonie Mauersegler Rücksicht genommen. "Zum ersten Mal ist es gelungen, dass der für Regensburgs Altstadt typische Vogel nach Sanierungsmaßnahmen wieder am Gebäude nistet", sagte Schaidinger. In Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz wurde der Zeitpunkt der Rückkehr der Mauersegler bestimmt.
Am 28.April wurde das Gerüst vom Gebäude entfernt, am frühen Abend erreichten die ersten Vögel ihren Nistplatz am Weinstadel. "Herr Zitzelsberger hat als erster Hauseigentümer und Sanierer gezeigt, dass es mit Überzeugung und Engagement gelingen kann, denkmalgerecht, wirtschaftlich und artengerecht zu sanieren", lobte Schaidinger. Für den Einsatz für den Mauersegler bei dem Projekt Zitzelsbergers und eine wissenschaftliche Dokumentation des Einsatzes, erhielt der Landesbund für Vogelschutz eine Auszeichnungsurkunde.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Hans-Herrmann-Grundschule für ein fächerübergreifendes Schulprojekt um den Mauersegler. Über eine WebCam konnten die Schüler zum Beispiel die Vögel beim Brüten beobachten. Die Schüler, die Eltern und Lehrer der Sankt Nikola Schule legten auf den Freiflächen der Schule einen Weiden-Tunnel an, so dass die Grundschüler eine anregende Beziehung zur Natur aufbauen können. Für ihre Projektentwicklung "Vakutab" erhielt die Maschinenfabrik Reinhausen eine Anerkennungsurkunde. Mit dem neuen Verfahren wird zur Isolierung eines Laststufenschalters statt Isolieröl ein Vakuum verwendet.