Mauerseglergeschichten 2003 im Deutschunterricht der Klasse 3b
illustriert durch Fotos, die von den Schülern aller Altersstufen fantasievoll gemalt wurden.
Im Deutschunterricht sollten Schüler und Schülerinnen wieder einmal einen Aufsatz schreiben, denn nur durch Übung wird man Meister, sagte die Klassenlehrerin der 3b. Da wir gerade allerhand von diesem Vogel gelernt hatten und sich alle Kinder sehr für den Segler interessierten, durften sie sich eine Mauerseglergeschichte ausdenken, welche die Reizwörter "Marko", "Mauersegler" und "Hans-Herrmann-Grundschule" enthalten sollten. Fast alle Schüler und Schülerinnen waren davon begeistert und dachten sich ihre spezielle Mauerseglergeschichte aus. Die gelungensten Mauerseglergeschichten können hier gelesen werden.
Eileen: Der Mauersegler mit der besonderen Eigenschaft
Bild von Julia G.
Marko, der Mauersegler, hatte eine besondere Begabung. Er konnte zwitschern wie eine Amsel. Marko war stolz darauf, solch eine Begabung zu haben. Die anderen Mauersegler missachteten ihn aber deswegen. Kein Weibchen mochte mit ihm beisammen sein. Er fragte sich oft: "Warum mag mich keiner?" Ständig war er alleine und deswegen sehr traurig.
Als Mauersegler braucht man doch Jemanden! Also ging er auf die Suche nach einem Weibchen. Jedoch Marko hatte kein Glück und er verzweifelte langsam. Doch er gab nicht auf.
Am nächsten Tag machte er sich erneut auf die Suche. Und siehe da, auf dem Kleinen Pausenhof der HHGS, begegnete ihm ein wunderschönes Weibchen. Sie war nicht nur wunderschön, sondern auch klug, denn ihr machte Markos besondere Eigenschaft nichts aus. Sie merkte gleich, dass er ein gutes Herz hatte und so gründeten sie eine kleine Familie.
Bald darauf schlüpften drei kleine Mauersegler. Der Jüngste von ihnen hatte Papas besondere Begabung geerbt. Darauf war Marko sehr stolz, obwohl es ihn schon auch ein wenig beunruhigte.
Es dauerte nicht lange bis die anderen Mauersegler von Markos Glück erfuhren. Aber irgendwie mussten sie begriffen haben, dass Anderssein nichts Schlimmes ist. Sie merkten jetzt, dass Markos Amselgezwitscher sehr viel Spaß bringen konnte.
Marko jedoch war froh darüber nicht mehr so alleine zu sein. Er lebte glücklich mit seiner Familie und seinen vielen Freunden zusammen im Nistkasten der Schule bis zu seinem Abflug nach Afrika.
Flo und Florian: Das Abenteuer
Bild von Fabian
Hallo, ich heiße Marko Mauersegler und ich habe ein Abenteuer erlebt, das ich euch gern erzählen möchte:
Ich war gerade auf dem Heimweg von Afrika nach Deutschland zur HHGS, als mich fast ein Wanderfalke gefressen hätte. Er überraschte mich von weiter oben und kam im Sturzflug auf mich zu. Gott sei Dank war ein großer See in der Nähe. Da konnte ich ganz dicht über der Wasseroberfläche hinwegfliegen. Mit einem "Affenzahn" kam der Vogel auf mich zu! Als ihm das Wasser immer näher kam, fuhr er blitzschnell seine Krallen aus und schlitterte über das Wasser. Ich nützte die Gelegenheit und flog in Windeseile davon. In meiner Aufregung und Todesangst bemerkte ich gar nicht, dass ich schon am Ziel war. Ich zog noch am ganzen Körper zitternd ein paar Kreise über meinem alten Nistplatz auf dem Kleinen Pausenhof und - ihr glaubt es oder glaubt es nicht - fand dabei auf Anhieb eine Mauerseglerdame.
Ob sie mich auch so hübsch findet?
Julia und Nikola: Marko, der Mauersegler
Als wir an einem sonnigen Tag von der Hans-Herrmann-Grundschule nach Hause gingen, fanden wir am Ende des Parkes einen Mauersegler, der am Boden lag.
Er schlug verzweifelt mit den Flügeln. Wir hoben ihn auf und trugen ihn zurück zu unserer Lehrerin Frau Wills, es war ja nicht weit. Wir nannten unseren Mauersegler Marko. Frau Wills sagte: "Ich nehme ihn erst mal mit nach Hause und fahre dann nach Regenstauf zur Vogelauffangstation." Nun gingen wir etwas bedrückt heim. Es tat uns um Marko leid.
Am nächsten Tag grübelten wir auf dem Schulweg, wie es Marko wohl ging. In der Schule angelangt, liefen wir gleich zu unserer Lehrerin. Sie erzählte uns:" Der Marko hat sich den rechten Flügel angebrochen, aber es ist nicht so schlimm wie es ausschaut. In zwei Wochen wird er schon wieder fliegen können."
Nach drei Wochen brachte Frau Wills den Mauersegler wieder in die Schule mit. Auf dem Pausenhof ließen wir ihn dann die ersten Flugübungen machen. Plötzlich flog der Vogel hoch in die Luft. Wir schrien vor Freude. Im gleichen Augenblick kam von der anderen Seite her ein anderer Mauersegler und unsere Lehrerin rief erfreut: "Super, das ist sicher ein Mauerseglerweibchen!" Glücklicherweise hatten wir ein Fernglas zur Hand, so dass wir ihn weiter beobachten konnten.
Am nächsten Tag, als wir wieder in die Schule kamen, war der Kasten Nr.12 unterm Schuldach besetzt. Darüber waren wir alle sehr froh. Insgeheim aber hofften wir, dass es unser Marko mit seiner Vogelfrau war.
Daniel und Tobias: Marko, der tolle Mauersegler
Bild von Nadine
Es war einmal ein kleiner Mauersegler, der Marko hieß. Im Winter flog er mit seinen Freunden nach Afrika. Im April kam er mit seinen Eltern und Freunden nach Deutschland zurück. Er war nun erwachsen und schaute sich nach einen Nistplatz um. Da hörte er die "Mauerseglerschreie" der Anlockungskassette. Sri, sri klang es vom Pausenhof der HHGS her. Schnell baute er dort in einem leeren Nistkasten ein Nest und machte sich dann auf die Suche nach einem Weibchen. Er suchte drei Tage, dann fand er ein passendes. Er zeigte ihr den Nistkasten und das Weibchen brütete dort. Endlich war es soweit und die Jungen schlüpften aus den Eiern. Marko suchte für sie viel Nahrung.
Und wenn sie groß sind, dann üben sie mit dem Vogelvater das elegante Fliegen.
So schließt sich der Kreis und alles beginnt wieder von vorne.
Jule: Marko
Marko ist ein kleiner Mauersegler, der aus seinem Nest gefallen war und dringend Hilfe benötigte. Gerade an diesem schönen warmen Maitag kam ich nachmittags in den Kleinen Pausenhof der HHGS. Da hörte ich plötzlich ein leises Piepsen. Ich blieb wie angewurzelt stehen und versuchter herauszubringen woher die Laute kamen. Nach kurzem Suchen fand ich den kleinen Vogel im Gras. Er flatterte wild umher und riss dabei seinen Schnabel weit auf. Langsam und vorsichtig näherte ich mich dem kleinen verschreckten Geschöpf. Ich überlegte kurz, wie ich wohl dem Piepmatz helfen könnte. Behutsam nahm ich den kleinen Mauersegler in die Hand und streichelte vorsichtig mit dem Zeigefinger über sein zartes Köpfchen. Langsam beruhigte sich mein kleiner Freund. Dann untersuchte ich ihn, ob er verletzt sei. Jedoch ich hatte Glück, nichts war zu sehen. So schnell mich meine Füße trugen lief ich mit meiner kostbaren Beute nach Hause und zeigte sie meiner Mutter. Diese meinte wir müssten den kleinen Kerl zu Herrn Büchl in der Vogelauffangstation bringen, da er sonst nicht überleben würde. Wir machten in eine Schachtel kleine Luftlöcher, da hinein setzten wir Marko (so hatte ich ihn schon genannt) und fuhren dann nach Regenstauf.
Als wir dort waren, kam uns schon Herr Büchl entgegen. Er fragte uns freundlich, was wir wohl in der Schachtel hätten. Aufgeregt erzählte ich ihm meine Geschichte. Herr Büchl nahm uns die Schachtel ab und meinte, dass ich das Beste für Marko getan habe und ich könnte stolz auf mich sein. Denn durch meinen Einsatz hätte ich dem Vogel wahrscheinlich das Leben gerettet.
In dieser Nacht dachte ich noch lange über Marko, meinen Mauersegler nach und schlief froh darüber, dass das Abenteuer so gut ausgegangen war, ein.
Binela und Jasmina: Die große Enttäuschung
Bild von Sophia
Marko, unser kleiner Mauersegler flog durch die Lüfte und ließ sich vom Wind tragen. Plötzlich sah er ein süßes Mauerseglerweibchen vor sich, welches ihm noch nie in der Hans-Herrmann- Grundschule aufgefallen war.
Er war sofort Feuer und Flamme, verliebt bis zum geht nicht mehr. Wer ist diese schöne Unbekannte?" fragte er sich. Marko flog eine Riesenkurve und hetzte der Unbekannten hinterher. Er schrie so laut er konnte "sri, srieee" und drehte Saltos. Man konnte sagen: Er flog wie der Teufel persönlich, um ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Vor lauter Wichtigtuerei bemerkte er gar nicht, dass er immer dichter an ihr vorbeiflog. Und es kam wie es kommen musste: Die Beiden stießen zusammen und fielen auf die Erde. Sie verletzte sich so, dass sie nicht mehr weiterfliegen konnte. Er blieb neben ihr sitzen und wusste nicht, was da gerade geschehen war. Plötzlich kam aus dem Nichts eine große schwarze Katze auf sie zu. Marko konnte sich gerade noch emporheben, aber er musste das Trauerspiel mit seiner Angebetenen anschauen, die sich nicht mehr retten konnte.
Seitdem ist Marko ein Einzelgänger geworden. Er macht sich jeden Tag Vorwürfe wegen seines unvernünftigen Verhaltens und weil er somit das Leben der schönen Unbekannten auf dem Gewissen hatte.
Caroline und Nadine: Ein wunderschönes Ereignis
Bild von Julia
Marko, der Mauersegler drehte mal wieder ein paar Runden um Insekten zu fangen. Nach einer Weile flog er an eine Mauer, um eine kleine Pause zu machen. Dabei sah er ein wunderschönes Mauerseglerweibchen. Marko verliebte sich sofort in die Schöne und fragte ganz höflich:" Wie heißt du?" "Ich heiße Isabella und wie heißt du?" "Marko nennt man mich".
Die Beiden verliebten sich ineinander und beschlossen im Kleinen Pausenhof der HHGS einen Nistkasten zu beziehen. Es dauerte nicht lange, da hatten sie Nachwuchs, zwei junge Mauersegler. Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende zusammen.
Amelie und Sophia: Eine Rettungsaktion
Bild von Melanie
An einem schönen Nachmittag spazierte ich mit meiner Freundin Amelie durch den Hans-Herrmann-Park, nahe der Schule. Plötzlich hörten wir aufgeregte Vogelstimmen. Der Lärm kam aus Richtung des Kleinen Pausenhofes, wohin wir uns sofort begaben. Ich entdeckte ein Mauerseglerpaar, das wie wild den Nistkasten umkreiste. Amelie rief: "Was ist denn hier los?" Das Rätsel löste sich schnell. Ein Jungvogel schien aus dem Nistkasten gefallen zu sein und klammerte sich verzweifelt an einen Mauervorsprung. Der Kleine versuchte es sogar seinen Eltern gleich zu tun und probierte weg zu segeln. Aber sein Erstlingsflug endete fast neben uns auf dem Boden. Von hier aus kam er nicht mehr hoch, denn er hätte Aufwind gebraucht. Meine Freundin und ich liefen schnell zu dem Verunglückten. Wir hoben ihn behutsam auf. Zuerst war er sehr verängstigt, aber nachdem wir ihn sanft gestreichelt und ein paar Tropfen Wasser eingeflößt hatten, wurde er richtig zutraulich. Einige Tage pflegten und fütterten wir ihn und man konnte erkennen, dass der Jungvogel sich prächtig entwickelte. Hört nur, hört, der kleine Piepmatz rief uns zu: "Ich will mehr!" Wir waren sehr erstaunt, so dass wir auf Fliegenfang ausgingen. Unser Marko, wie wir ihn nun nannten wurde durch Erstlingsfutter von Tag zu Tag molliger und wir glaubten ständig sein aufdringliches "Ich will mehr, ich will mehr!" zu hören.
Bald konnten wir ihn frei lassen und somit war unsere Rettung des Verunglückten gelungen!