Zusammenfassung des bisherigen Mauersegler- und allgemeinen Vogelschutzprojekts
Zum Ende dieses Projekts muss erwähnt werden, dass es dem gesamten Lehrerkollegium sowie der Schulleitung, in den vergangenen Jahren neben viel Freude auch viel Arbeit einbrachte. Jedoch erkannte jeder daran beteiligte bald, dass diese Arbeit jedoch verbunden war mit allgemeiner Anerkennung, einer großen Wissenserweiterung, ebenso mir viel Spaß und Freude an einem manchmal etwas anderen Unterricht. Nicht zu vergessen brachte sie uns auch viele Preise der Stadt Regensburg ein, die uns ermöglichten für die Grundschule Dinge zu kaufen, an die wir nicht im Traum daran gedacht hatten sie jemals zu bekommen.
Hier die unterrichtliche Auswertung:
- Unvorhergesehen stiegen die Erfahrungen in Bezug auf Lehrplaneinsatz / Zeitaufwand positiv an.
- Arbeitsergebnisse der Kinder wurden auf Homepage durch Fotos, Berichte v. Schülern u. Lehrer eifrig dokumentiert, ohne viel bitten und überzeugen zu müssen.
- Die Beteiligung der Eltern, Elternbeirat bei den vielen Dankschreiben übertrafen erheblich unsere Erwartungen!
- Der Einsatz von Behörden und außerschulischer Referenten gestalteten sich erfolgreich und wurde dankenswerter Weise vom Elternbeirat oder Spezialisten kräftig unterstützt und brachten auch uns Lehrern völlig neue Aspekte.
- Das Interesse der Öffentlichkeit wurde anfangs gezielt herbeigeholt bei Presse, Regionalfernsehen und dergleichen Stellen. Es war im Allgemeinen stark und musste später nicht mehr eingeholt werden, sondern man kam auf uns zu.
- Dass solch ein Projekt Geld kostet war uns allen bald klar. Deshalb mussten von vornherein vorher erforderliche Kostenaufstellungen mit einkalkuliert werden! Kostenträger (Eltern, Behördenträger oder .ä.); versuchten mit uns die anfallenden Kosten durch Spenden und Erlös beim Verkauf von Basteleien an Festen zu decken. Eine starke, nicht erwartete Unterstützung erhielten wir durch die zwei Preisverleihungen für unseren Einsatz zum Schutz der Umwelt durch die Stadt Regensburg.
- Way ahead? Schon bald nach diesen unerwarteten Geldregen fassten wir eine Installation einer Kamera ins Auge als Möglichkeit der Mitschau einer Mauersegler-Aufzucht per TV im Klassenzimmer oder PC - Raum. Bei der Umsetzung unserer Idee mussten wir uns 2003 deswegen diesmal keine Gedanken machen um die Kostenfrage und Installierung der Kamera.
- Weiter sollten die kombinierten Mauersegler-Fledermaus-Kästen (auf dem Kleinen Pausenhof der Grundschule) angeschafft werden. Vielleicht verirrt sich ja irgendwann einmal eine Fledermaus in den für sie vorgesehenen Doppelkasten?
- Wichtigstes Fazit: Die auffallend positive Änderung des Verhaltens der Schüler gegenüber Vögeln
- Der Wettbewerb vom November "Vogelsteckbriefe zu gestalten" war anfangs zwar eine Fehlanzeige, wurde aber wiederholt im März: Dann aber mit Erfolg!
- Durch diese positiven Entwicklungen hatte keiner mehr Angst Informationsblätter oder Wandtafeln zu gestalten. Von Mal zu Mal fiel allen diese Arbeit leichter! Ab jetzt galt es - auch für die Kollegen und die Schulleitung sich nicht auf diesen Lorbeeren auszuruhen, sondern stetig - selbstverständlich den jeweiligen Schuljahren angepasst - den nachfolgenden kleineren, jüngeren Schülern dieselbe Mauersegler- Naturschutzgedanken zukommen zu lassen wie dieses Jahr den uns bald verlassenden Schülern.
Was haben wir bisher damit im Unterricht erreicht?
- Neben vielen Kunstprodukten und Begeisterung am lebendigen Heimat- und Sachunterricht (und nicht nur "der meistens langweiligen Buchbenutzung" laut Schülerzitat!) zeigten sich im Fach Deutsch die erfolgreichsten Ergebnisse.
- Die darin vorgeschriebenen Lehrplanziele bedeuteten weder für die Lehrer noch für die meisten Schüler "Horror", denn durch die Beobachtung am lebendigen Projekt, die Recherche im Internet, die eingebauten Quizwettbewerbe, den Übergriff auf andere Fachrichtungen, die Exkursionen, das Einbinden von schulfremden Experten, gestaltete sich der Unterrichtsalltag lebendiger als früher. Das Aufsatzschreiben oder auch Geschichtenschreiben von beispielsweise Fantasiegeschichten über Mauersegler oder schriftliche Beobachtungsbeiträge fiel allen leichter als in den vergangenen Schuljahren. Den Schülern gelangen z.B. durch den mit immer neuen, ausgestopften Vögeln bestückten Schaukasten die Herstellung exakter Steckbriefe besser. Durch Wettbewerbe, Internetseinträge gaben sie sich meistens mehr Mühe eindrucksvoller gestaltete Arbeitsblätter für Heft und Schauwände zu erarbeiten und abzugeben. Lag es an der Förderung des allgemeinen Interesses? Wir Kollegen können es nicht mit Sicherheit behaupten, aber mit Freude und geringerem Nerveneinsatz stellten wir obige positive Ergebnisse für uns ebenfalls überraschend fest.
- Weiterhin sei aufgeführt, dass die Schüler ohne zu murren und zu stöhnen den Kontakt mit Interpretationen von Gedichten im Lesebuch oder in der Literatur zwanglos aufnahmen; es wurden Schriftstücke aller Art für Schautafeln auf freiwilliger Basis angefertigt: viele (nicht alle!) Schüler übertrafen sich mit unglaublicher Kreativität in der Herstellung von Gestaltung, Farbgebung, Sachlichkeit der Hefteinträge, Arbeitsblätter und vor allem Fantasiegeschichten.
- Ausdrücklich möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass sich bei alle Arbeit bei Kindern mit Migrationshintergrund besonders positive Aspekte ergaben in Bezug auf ihre Sprachkenntnisse und der Wortschatzerweiterung. Sie taten sich auffallend hervor und waren bereit, mehr als ihre deutschen Klassenkameraden zu arbeiten, um dann gebührend gelobt zu werden.
- Dokumentationen in der Video-AG, Schülerzeitung-AG, Aktionswand-Gestaltungsgruppe, Fotoausstellung, Homepage-Berichterstattung usw., das alles war kein Schreckgespenst mehr im allgemeinen Unterricht. Wir wurden hier fleißig unterstützt durch kommende Hobby-Fotografen, intensive PC-Spezialisten in der Homepagegestaltung im PC-Raum. Unter Aufsicht Internet-Recherchen machten den Schülern Spaß und förderten ihr Interesse sich daran weiterzubilden. Und man glaubt es kaum, selbst wir Lehrer, die wir teilweise mehr uns einsetzen mussten, als wir eigentlich geahnt hatten, empfanden durch diese ausgesprochen positiven Entwicklungen unser Tun manchmal nicht als Last sondern Vergnügen!
Abschließend ist noch zu erwähnen: Vielleicht hatten wir auch nur Glück zum richtigen Zeitpunkt die richtige Methode in unserer jetzt neu gestalteten Schule gefunden zu haben. Sollte der eine oder andere nicht solchen Erfolg haben wie wir bei solchen Aktionen, so hoffen wir, dass er nicht resigniert. Alle am Mauersegler- und allgemeinen Vogelschutz beteiligten Kollegen und Kolleginnen denken, dass es sich immer lohnt Aktionen den Naturschutz betreffend durchzuführen unter dem Aspekt für und nicht gegen die Natur zu kämpfen!