Vorwort zum Mauerseglerprojekt
von Arlet Wills, Rektorin a.D. an der Hans-Herrmann-Grundschule
An der Hans-Herrmann-Schule sind seit ca.45 Jahren Mauersegler beheimatet. Schon als Praktikumstudentin lernte ich 1966 diese Vögel kennen und man erklärte mir, dass dieser elegante Segler sich jedes Jahr von April bis ca. Mitte August in den Nischen der Rollladenkästen im Großen Pausenhof einnistet, um dann nach seiner Brutbeendigung wieder nach Afrika zurückzukehren.
1991 wurde ich an die Hans-Herrmann-Grundschule versetzt. Bald stellte ich fest, dass sich eigentlich nichts geändert hatte und die Segler sich immer noch an dieser Schule aufhielten..
1997/98 stand die Umbau- und Sanierungsphase der gesamten Schule an. Das erste Jahr verging ohne Störung des Brutgeschäftes der Mauersegler.
Jedoch im darauffolgenden Frühjahr war der Umbau der Fenster mit Jalousienumbau geplant, was eine ernsthafte Gefährdung der Mauerseglerkolonie bedeutete. Wo sollten die Segler nisten, wenn alle Jalousienkästen herausgerissen würden? Wäre die logische Folge das Verschwinden der Mauerseglerkolonie? Besonders in der Grundschule befürchteten wir durch diese Maßnahme den Verlust einer Säule unserer elementaren Schulerziehungsziele, nämlich den "Umweltschutz am praktischen Beispiel durch Artenerhaltung".
Uns lag vor allem am Herzen, den Grundschülern nicht nur trockenes, elementares Fachwissen zu vermitteln. Wir waren davon überzeugt, dass Aktionen und Projekte am lebenden Beispiel in unmittelbarer Umgebung es uns leichter und schneller ermöglichen würden, unsere Schüler und Schülerinnen für den Schutz der Natur zu sensibilisieren und dafür kindgerechte Verantwortung zu übernehmen. Damit würde man auch dem Ziel Natur zu erhalten näher kommen und begreifen, dass man nur wenige Mühen bzw. Kompromisse dafür auf sich nehmen muss.