Das erste Junge (Frau Herrmann erzählt selbst)

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Ach, jetzt hatte ich so gehofft, dass das Wetter angenehm wird! Schön ist es, aber doch recht warm; und das schon am Morgen! Ich bin todmüde, weil noch am 11.6. in der Nacht mein erster Kleiner geschlüpft ist und natürlich gleich Hunger hatte. Er hat ja auch lang genug gebraucht, um endlich das Ei zu verlassen. Eigentlich dauert es im Normalfall meistens nur 18 Tage. Aber vielleicht lag's ja dieses Mal am kalten, unfreundlichen Wetter!

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Nun müssen wir eben nur ein Ei drehen und gleichzeitig den Kleinen füttern, das man "hudern" nennt. Wir sammeln allerlei in der Luft gefangenes Fressbares in unserem Kropf, wissenschaftlich bekannt unter Kehlsack.

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Dort vermischen wir alles Kleingetier, das wir in der Luft sammeln konnten, mit unserem Speichel; wir formen daraus eine Art Kugel und damit füttern wir den Kleinen portionsweise. Und das geschieht sehr, sehr häufig, damit er groß und stark wird. Anfangs ist er blind und wir stopfen ihm alles in den Schnabel, den er bereitwillig öffnet. Man kommt kaum zum Verschnaufen, so viel Hunger hat er. Auch sieht er noch nicht allzu hübsch aus, denn er hat überhaupt keine Federn und ist nackt. Aber wenn alles ordentlich verläuft, nimmt er gut zu und schon am vierten Tag erkennt man weichen Federflaum am Körper.

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Die Arbeit des "Huderns" ist sehr, sehr anstrengend, auch wenn man sich gegenseitig hilft.

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So muss man schon öfter eine Erholungspause für die gesamte Familie einlegen. So, das war es mal. Der Kleine ruft und bettelt schon wieder.

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Wenn jemand noch Fragen an mich hat, so kann er die ins Gästebuch schreiben. Sie werden bestimmt in meinem nächsten Lifebericht beantwortet. Bis zum nächsten Mal grüßt alle Mauerseglerfreunde herzlichst, Eure Frau Herrmann.

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Stand: 11.07.2010 18:15
Mauersegler