Entwicklungen nach dem Mauersegler-Event
Etwa zwei Wochen später...
Nach dem Erscheinen unseres Events in der Zeitung, erhielten wir einen Anruf von einer uns unbekannten Dame, die gerne unsere Schule besucht hätte, um unser umfunktioniertes Musikzimmer mit der neueingebauten Kamera anzuschauen. Tatsächlich besuchte uns am Donnerstag, den 6.Mai Frau Bauer, die, wie wir später erfuhren, in unserer Schulnachbarschaft wohnt. Sie schaute sich interessiert alle unsere Nistkästen auf dem Großen und Kleinen Pausenhof an, ließ sich von mir in wenigen Worten die neunjährige Mauerseglerentwicklung erzählen und schloss ihren Besuch bei uns ab mit den Worten: "Ich freue mich jeden Sommer so sehr, dass diese Vögel sich bei uns so zahlreich etabliert haben und dass die Hans-Herrmann-Grundschule sich so sehr für diese Vögel einsetzt. Ich möchte diese Aktion unterstützen und sponsere der Schule vier Mauerseglernistkästen.", sprach's und gab mir lächelnd Geld. Ich muss gestehen, das machte mich im ersten Augenblick sprachlos. Am liebsten wäre ich ihr um den Hals gefallen, denn sie machte nicht nur mir und den Schulkindern eine Freude, sondern sie ermöglichte den Mauerseglern weitere Brutstellen und unterstützte somit bei unseren Schülern den Gedanken des Artenschutzes.
Herzlichsten Dank Frau Bauer!
Inzwischen können die Schüler/Innen im umfunktionierten Musikzimmer, jetzt besser als Mauerseglerzimmer bekannt, den besonderen Nistkasten auf dem Fernsehschirm beobachten. Es verging kaum ein Tag ohne dass nachgeschaut wird, ob nun endlich ein Mauersegler das neue Domizil bezogen hat.
Eines Tages meldete mir ein Schüler einer Klasse: "Ich war gerade auf dem Pausenhof und habe gesehen, dass ein Vogel in den Holzkasten hineingeflogen ist!" Nun herrschte große Aufregung. Schnell wurde die Kameraübertragung eingeschaltet. Doch was mussten wir sehen? Es war kein Mauersegler, sondern ein Star war eingezogen! Das hatten wir zwar beim Einbau der Kamera nicht erhofft, aber wir brachten es aber auch als vogelfreundliche Schule nicht fertig ihn aus dem Kasten zu vertreiben.
Er stand so selbstbewusst in dem Kasten, schaute frech in die Kamera, als wollte er uns sagen: "Hier bin i, da bleib' i und des Nest will i!"
Meine Klasse taufte daraufhin den Star Willi.
Schnell hatte sich diese Neuigkeit herumgesprochen und jede Klasse wollte ihn, den Star anschauen. Während wir blitzschnell einen Star-Beobachtungszeiten-Plan zusammenstellten, damit auch jede Klasse die Gelegenheit hatte, den Vogel zu beobachten, war unser Willi auch nicht faul und arbeitete von morgens bis abends an seiner "Wohnungseinrichtung".
Inzwischen wird er von allen Klassen bis zu drei Mal in der Woche besucht, selbstverständlich zu verschiedenen Zeiten. Jede Klasse macht ihre Beobachtungen, schreibt sie auf und am Schuljahresende wird man sie von einigen Klassen im Internet nachlesen können.
Nächstes Jahr aber hoffen wir halt, dass in den Beobachtungskasten ein Mauerseglerpärchen einziehen wird!
Mehr informationen über unseren ersten Mieter, den Star Willi
