Fantasiegeschichten

Aufsätze müssen -sehr zum Leidwesen der Schüler- nun mal geschrieben werden. Seit unsere Schule eine Homepage eingerichtet hat, ist jedoch deutlich festzustellen, dass das Versprechen, bei guter Leistung den Aufsatzbeitrag ins Internet zu geben, ausgesprochen leistungsmotivierend ist. Fast jeder Schüler möchte gern seinen Aufsatz öffentlich darstellen. Und so "mault" niemand, wenn es mal wieder heißt: "Start frei zur 'Internetmanege'. Die besten und originellsten Beiträge werden reingesetzt." Hier nun eine kleine Auswahl der "Willi-Geschichten".

Willi, der Star

Willi spricht mit leiser Stimme
Willi spricht mit leiser Stimme

Willi war ein junger Star, der sich immer etwas ausdachte und etwas Besonderes sein wollte. Lange Zeit sinnierte er, was er einmal werden wollte. Es sollte natürlich etwas sein, womit man schnell berühmt würde: Vielleicht Raumfahrer oder Rennfahrer? Doch Schauspieler oder sogar Artist fand er auch nicht schlecht. Eines Tages flog Willi Richtung Hans-Herrmann-Grundschule. Als er durch die Fensterscheiben der Schule schaute, entdeckte er, dass viele Kinder einer gewissen Person zuhörten. Da wurde der Vogel richtig neugierig. Er flog auf eines der Fensterbretter und setzte sich hin und schon kam ihm eine Superidee: Wie wäre es, wenn er diesen Schülern etwas von seinen artistischen Attraktionen vorführen würde? Leise klopfte er mit seinem langen Schnabel an die Fensterscheibe. "Klopf, klopf", die Lehrerin öffnete das Fenster, entdeckte Willi, der mit leiser Stimme fragte: "Könnte ich diesen Kindern mal meine Künste vorführen?" Die Lehrerin lachte und hielt Willi die Hand hin. Willi setzte sich auf ihre Hand. Im Klassenzimmer herrschte Totenstille. Alle Augen waren auf den kleinen Star gerichtet. Als die Lehrerin verkündete, dass dieser Vogel seine Zirkuskunststücke vorführen wollte, dröhnte ein lautes "Hurra" durch den Raum.

Verbeugung
Willi verbeugt sich graziös

Willis Nerven aber lagen blank vor Lampenfieber. Freundlich begrüßte er alle und verkündete, was er ihnen zeigen wollte. Dazu brauchte er ein dünnes Seil, von einem Ende zum anderen Ende des Raumes gespannt. Die Lehrerin brauchte lange, bis sie eine geeignete Schnur fand. Schnell war es dann von Ecke zur nächsten Ecke gespannt. Willi prüfte es und bedankte sich im Voraus dafür. Dann setzte er sich geschickt auf das Hochseil. Mit einer kleinen Stange im Schnabel glich er das Gleichgewicht aus. Und was er für Kunststücke zeigte! Dafür bekam er auch gleich großen Applaus. Die Lehrkraft fotografierte den Vogel, denn so etwas sah man ja nicht alle Tage! Er machte Saltos, Loopings, ja sogar Purzelbäume gelangen ihm und die Kinder klatschten vor Begeisterung. Am Schluss bedankte er sich mit einer graziösen Verbeugung. Dann fragte er noch die Lehrerin, ob er wieder mal seine Kunststücke vorführen dürfte. Die Lehrerin lachte und meinte: "Aber natürlich Willi, jedoch nicht jeden Tag, da die Kinder auch noch etwas lernen müssen!"

Die Bilder jedoch, die sie von Willi gemacht hatte, schickte sie an die Zeitung. Nach ein paar Tagen erschienen in sämtlichen Tageszeitungen Willis Bilder mit kleinen Reportagen. Nun war also Willis Traum, berühmt zu werden, doch noch in Erfüllung gegangen. Viele Reporter rissen sich von nun an um Willi, den Star.

Jule


Ein Wunder

Nach dem Mauerseglerevent, dem Tag, an dem der neue Nistkasten aufgehängt worden war, vergingen noch einige Tage, bis ein Star sich dort einmietete. Schade, denn der Kasten war eigentlich für ein Mauerseglerpaar vorgesehen.

Doch eines Nachts, wurde das Starenpaar von einem sehr hellen Licht aufgeweckt. Herr Star glaubte ein Glühwürmchen zu sehen, jedoch Frau Star rief: "Das ist doch eine Fee!" Das Licht wurde größer, verschwand plötzlich, tauchte aber umso größer wieder auf und man konnte nun die Fee erkennen.

Mauersegler
Beweisfoto: Zwei Mauersegler im Starennest

Sie sprach: "Ihr habt zwei Eier. Wenn die Jungen schlüpfen, dann werdet ihr alle in andere Vögel verwandelt!" Sie sprach es, verschwand und hinterließ zwei ratlose Vögel. Was sollte das?! Beide Tiere konnten in dieser Nacht nicht schlafen, sie waren viel zu aufgeregt. Tatsächlich, am Morgen, vor Unterrichtsbeginn schlüpften kleine Vögel aus den Stareneiern: Es waren wirklich besondere Vögel, nämlich Mauersegler!

Und als die Stareneltern noch so schauten, da wurden sie blitzschnell zu Mauerseglereltern!

Ihr glaubt es nicht?

Diese Verwandlung haben mein Freund und ich selbst erlebt, denn wir hatten Deutschförderunterricht und der Fernseher im Musikzimmer, der uns die Nistkastenbilder zeigt, war eingeschaltet!

Patrick und Marcel


Willi, der Superstar

picken
Das künstliche Nest muss weg

Am 7.05. 2004, also an einem Freitag, überlegte sich Willi Star, wo er für dieses Jahr wohnen sollte. Er war auch schon lange auf der Suche nach einer Frau. Da sah er plötzlich eine schicke Wohnung, die ihm sehr gefiel. Eigentlich war es ein Mauerseglerkasten, der an der Vorderseite der Hans-Herrmann-Grundschule sowie des Förderzentrums hing.

Willi guckte hinein und sah, dass der Kasten leer war. "Das Kunstnest gefällt mir nicht", dachte er und hackte darauf herum. So ging es viele Tage weiter, bis er fertig war und das Kunstnest kaputt. "Nun fehlt mir nur noch eine liebe Frau. Das Nest für die Eier ist schon vorbereitet", seufzte Willi traurig. Er flog los um eine Gefährtin zu finden. Aber als der Vogel abends zu seinem Nest kam, hatte er sie noch nicht gefunden und schlief traurig ein. Am Morgen wurde er von wunderschönen Flötentönen geweckt. Sie gehörten einer ebenso schönen Starendame, namens Wilma Star. Willi war sofort verliebt in sie und wollte sie heiraten. Sie gaben sich bald das Jawort und beschlossen für immer zusammen zu bleiben.

Nach ein paar Wochen legte Wilma mehrere Eier in das Nest. Bald schlüpften lauter Küken aus den Eiern. Diese wurden bald flügge und verließen das Nest. Die Eltern Willi und Wilma aber blieben bis zu ihrem Lebensende zusammen und führten ein schönes Leben im Mauerseglerkasten an unserer Schule.

David


Der falsche Mauersegler

Als ein paar Männer einen Mauerseglerkasten am Gebäude der HHGS aufhängten, warteten die Kinder schon eifrig darauf, dass in diesen Brutkasten ein Mauerseglerpärchen hineinfliegt. Endlich kam ein Vogel, doch es war ein Star. Er brachte immer wieder Laub, Gras, Ästchen und dergleichen in den Kasten und nistete sich häuslich ein. Danach suchte er sich eine Freundin. Die hatte er bald und wir konnten nach einiger Zeit beobachten, dass das Weibchen Eier gelegt hatte. Nach einiger Brutzeit schlüpften die kleinen Vögel. Sie wurden von ihren Eltern gefüttert und gut versorgt. Schließlich lernten sie fliegen und sich allein zu versorgen.

Im Nest wird es eng
Im Nest wird es eng
Doppelpack
Die Jungen im Doppelpack

Leider verließ uns die Vogelfamilie nach zwei Wochen schon wieder, aber es war interessant ihnen zuzuschauen.

Melanie


Willi der Star

Die Stare sind da!
"Die Stare sind da", Linolschnitt von Ulrike Froitzheim

Im Frühjahr diesen Jahres wurden an unserer Schule Nistkästen für die Mauersegler angebracht. Kurze Zeit später kamen diese von ihrer weiten Reise aus Afrika zurück zu uns nach Deutschland. Einer dieser Kästen wurde mit einer speziellen Minikamera versehen, um das Brüten der Mauersegler studieren zu können. Jedoch, anstatt eines Mauerseglerpaares, fing ein Star darin an zu brüten. Der Vogel wurde von uns Willi genannt. Der Willi war ein richtiger Baumeister, er zerlegte unser künstlich angelegtes Nest und wandelte es um zu einem gemütlichen Zuhause. Seine Braut und er zogen nach kurzer Zeit in das neue Zuhause ein. Sie legte bald zwei Eier in das Nest und begann sogleich zu brüten. Beide Vögel brüteten abwechselnd Tag und Nacht, bis die kleinen Vögel endlich schlüpften. Nun begann für Willi, den Star, erst recht die Arbeit. Er musste den ganzen lieben langen Tag für Futter sorgen. Seine zwei Racker hatten den ganzen Tag einen gesegneten Appetit.

Eines Tages verließen beide Elternteile das Nest um Futter für die Kleinen zu suchen. Doch als sie zurückkamen, erblickten sie einen Mauersegler im Nistkasten, der sich gerade einnisten wollte. Der Eindringling wollte Willis Kinder aus dem Nest werfen und das Nest für sich beanspruchen. So schnell Willi fliegen konnte, begab er sich in Richtung Nistkasten. Der Eindringling musste besiegt werden, egal was es kostete! Mit einem gewagten Flug stürzte sich der Vogelvater auf den Räuber.

Der stolze Willi
Der stolze Willi

Er attackierte den Eindringling mit seinem langen, spitzen Schnabel und stieß ihn ein paar Mal in den kleinen Mauersegler. Willi und sein Gegner kämpften mit aller Gewalt um dieses Zuhause. Jedoch nach kurzer Zeit ergriff der Mauersegler die Flucht. Willi hatte gesiegt. Willis Brust schwoll zu doppelter Größe an, wie die eines Pfaus, so stolz war er. Seine Frau gab ihm einen herzhaften Kuss mit ihrem Schnabel, denn sie war ihrem Mann unendlich dankbar, dass er ihre Kinder gerettet hatte. Nach ein paar Tagen flog Willi und seine Familie aus.

Wäre Willi damals nicht so mutig gewesen, hätte es für die Starenfamilie ein tragisches Ende genommen. Jedoch durch seinen Mut wurde er mit zwei fröhlichen und gesunden Vogelkindern belohnt.

Jule (2.Aufsatz!)


Ein ungewöhnliches Vogelnest

An einem sonnigen Frühlingstag schwirrte aufgeregt ein Starenpaar umher: "Wir müssen schnell ein Nest finden, ich möchte doch Eier legen!", piepste Margarita, das Starenweibchen. "Da vorne, an dem großen Haus sind doch Nistkästen", entdeckte Willi, ihr Starenmännchen. Dort fanden sie dann eine schöne Brutstätte und zogen gleich ein. Eifrig holten die Beiden Zweige und Halme, um den kahlen Brutkasten angenehm zu gestalten. "Ist das gemütlich!", freuten sich alle zwei. Sie fanden es auch schön, dass dieser Nistkasten an einer schule befestigt war, denn da war ständig etwas los und sie hörten Kinder lachen und rufen. Nach einer Woche flog Willi neugierig im Pausenhof umher. Da stand ein Fenster offen. Aufgeregt flog er hinein. Doch was war das? Ein Kasten zeigte immer seine Frau, wie sie auf den Eiern saß. Schnell sauste er wieder zu seinem gemütlichen Vogelhaus zurück und erzählte alles seiner reizenden Gemahlin. "Den Kasten, den du gesehen hast, das ist ein Fernseher und jetzt weiß ich auch warum ein Loch in unserem Nistkasten ist! Das muss die Kamera sein!", bemerkte seine schlaue Margarita treffend. Nun stellte sich das Paar vor die Kamera und meinte: "Kinder der Hans-Herrmann-Grundschule, schaut uns an, wir sind nicht nur Stare, wir sind auch Stars!"

Wilma
Die schöne Wilma
Willi
Der tolle Willi

Nachdem die Jungen aus den Eiern geschlüpft waren, wurden sie von Tag zu Tag größer und stärker. Alle Schüler waren ganz begeistert die Kleinen beobachten zu können und Vater Star winkte manchmal in die Kamera.

Als die Jungvögel schon fast erwachsen waren, kam die Zeit die Schule zu verlassen und sich auf die Reise nach Afrika zu machen. Die Starfamilie winkte den Kindern noch ein letztes Mal zu und bat sie:" Bis zum nächsten Jahr, haltet uns einen Nistkasten frei!" Die Kinder der Schule lachten und waren froh, dass die Vogeleltern die Brut gut durchgebracht hatten.

Sophia

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Stand: 07.03.2010 13:50
Mauersegler