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The Common Swift Worldwide Seminar - Berlin

vom 8. bis 11.April 2010

Oft werde ich eingeladen kleine Vorträge über die Mauerseglerschule in Regensburg/Bayern zu halten, dabei über ihre WebCam mit den darauf veröffentlichten Schüler- und Lehrerberichten -nicht zu vergessen- über die damit gemachten Unterrichtserfahrungen zu berichten. Dabei erwähne ich inzwischen auch gern, dass diese Homepage weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt ist. Freilich war mir letzteres bis zum Common Swift Seminar in Berlin 2010, einem Treffen von Mauerseglerschützern und Mauerseglerfreunden, eigentlich nicht ganz klar. Jedoch Ulrich Tigges, der Initiator des Treffens, hatte schon lange Zeit vor ein Mauersegler-Seminar in seiner Heimatstadt Berlin durchzuführen. Da er mich schon seit dem Einbau unserer WebCam in der HHGS kannte und meine bisherige Mauerseglerarbeit mit Schülern stets verfolgt hatte, verlinkte er uns schon bald mit seiner Homepage.

Und es war wohl mein Bestreben mithilfe der Mauerseglerkolonien an unserer Schule den Naturschutzgedanken mit Schülern lebendig umsetzen zu wollen, das ihn veranlasste bei mir in meinem letzten Dienstjahr 2008/09 anzufragen, ob ich nicht Lust hätte an einem Mauerseglerseminar im April 2010 teilzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich ja schon nicht mehr im aktiven Schuldienst, deshalb jederzeit in meinem Handeln unabhängig. So sagte ich ihm freudig zu. Hatte ich doch damit die Möglichkeit viele Mauerseglerfreunde aus verschiedenen Ländern, die ich nur durch Mailaustausch kannte, endlich persönlich kennen zu lernen bzw. einige von ihnen wieder zu treffen.

Die einzige Bedingung bestand darin, den 50 Teilnehmern aus 17 Ländern mein Projekt "Mauerseglerschule" vorzustellen. Dass die Verständigung mit allen Teilnehmern aus der ganzen Welt vornehmlich in Englisch vonstatten ging, machte mir vorerst nicht allzu großes Kopfzerbrechen. Anfang Februar 2010 erhielt ich das von Ulrich Tigges zusammengestellte, endgültige Programm und konnte mir schon Gedanken machen, welcher der zahlreichen Vorträge mich als Pädagogen besonders interessieren würde. Sehr gut fand ich auch die Möglichkeit sich in den Zwischenpausen am Mittag oder am Nachmittag mit den verschiedenen Teilnehmern austauschen zu können. Unter "International Common Swift meeting Berlin April 2010" kann man das Programm nachlesen.

Nach meiner Rückkehr von der gelungenen, viertägigen Mauerseglertagung beschloss ich meine persönlichen Eindrücke über einige der wesentlichsten, für den Besucher und Leser der Mauersegler- Homepage interessanten Referentenberichte aufzuschreiben. Alle der ausgezeichneten und ebenso erwähnenswerten Beiträge der Referenten zusammen zu fassen und unseren Lesern zur Verfügung zu stellen, würde jedoch diese überfordern. Wer dennoch mehr erfahren will, findet unter "International Common Swift meeting Berlin April 2010" eine (englische) Zusammenfassung.

Teilnehmer aus aller Welt beim Mauersegler -Treffen 2010 in Berlin

Teilnehmer

Mein erster Tag des Mauerseglertreffens am 8. April 2010

Leider verzögerte sich unsere Ankunft in der Evangelischen Schule Neukölln, so dass mein Mann und ich nicht von Anfang an die ersten, gerade für mich interessanten Vorträge, mit anhören konnten. Doch trotz unserer Verspätung wurden wir von allen herzlichst begrüßt und fanden sofort in der Mittagspause den Anschluss an die durch Briefwechsel bekannten Freunde. Schnell waren eifrige Gespräche über Themen, meine WebCam betreffend oder Erfahrungen mit der Aufzucht junger Mauersegler, im Gange und man wartete gespannt auf meinen Vortrag über die "Mauerseglerschule" am nächsten Tag. Ein bisschen ärgerte ich mich, dass ich wegen des Zuspätkommens Hilde Matthes' Vortrag versäumt hatte. Speziell über ihre Aufzuchtsarbeit wollte ich mehr erfahren.

Vortrag von Hilde Matthes (Deutschland) aus Sprenglingen.
Different ways of feeding

Hilde Matthes
Hilde Matthes
(Foto: Martine Wauters)

Wie auf der Mauerseglerseite nachzulesen, hatte ich auch schon ein paar aus dem Nest gefallene kleine Mauersegler aufgezogen. Im Gespräch mit Hilde erfuhr ich, dass sie früher in der Frankfurter Mauersegler-Aufzuchtsstation ehrenamtlich arbeitete. Hier hatte sie unzählig viele mutterlose Mauersegler aufgezogen. Inzwischen setzt sie diese Arbeit privat zu Hause fort und erzählte, dass sie jährlich bis zu 20 junge Mauersegler füttert und dann Ende Juli/ Anfang August wieder in die Freiheit entlässt.

In einem späteren Gespräch erfuhr ich von ihr, dass ich es im Prinzip - vielleicht nicht so geübt und fachmännisch wie sie - bislang ziemlich richtig gemacht hatte. Glücklich war ich, als sie mich auf ihren in Deutsch geschriebenen Bericht verwies, der besonders wichtig für noch unerfahrene Mauerseglerersatzeltern sein dürfte! Mit Fotos und klaren Angaben ist dort alles nachzulesen, was man als Vogelersatzmutter wissen muss. Auch finden sich dort zusätzliche Hinweise für Tierärzte bei Krankheit oder Verletzungen dieser Vögel sowie ausgezeichnete Fotos von Mauerseglerjungen für die Altersbestimmung.

Vortrag von Gilda Goedert (Deutschland)
Diet and feeding methods of rehabilitating Swifts

Gilda Goedert
Gilda Goedert

Gilda's Vortrag konnten wir noch nach unserem Eintreffen zur Hälfte verfolgen. Sie führt in der Eifel privat eine Station zusammen mit einem Tierarzt und einer Vogelrettungsstelle. Auch sie zieht wie Hilde jedes Jahr eine beeindruckende Menge an jungen Mauerseglern auf, dreht darüber Videofilmchen, auf denen man das Füttern mit einer Spritze und sogar ganzen Insekten, wie z.B. Heimchen genau verfolgen kann.

Was mich am meisten beeindruckte war ihre "Rettungsflüssigkeit (Rescue fluid) deren Zusammensetzung sie uns verriet. Außerdem berichtete sie, dass sie viele ihrer Zöglinge verlor durch Parasiten. Bei dieser Arbeit entdeckte sie eine Sorte, die noch nicht erforscht ist. Mir war bei meinen Aufzuchtserfolgen jedoch dies noch nie passiert. Bei der darauf folgenden Mittagspause erzählte ich Anekdoten von meinen Zöglingen, bei denen mir noch nie irgendein Parasit aufgefallen war. Hatte ich bis dahin nur Glück gehabt oder gab es vielleicht in Bayern solche Parasiten nicht?!

Hier noch einmal zur Erinnerung die Aufzuchten "unserer" Mauerseglerschule":
Zirpie, Schnäbelchen, Findi

Vortrag von Dick Newell, Cambridge, United Kingdom
CS survival rates, population trends & population dynamics

Dick Newell
Dick Newell

Er nennt eine Mauerseglerkolonie sein eigen und erzählte uns von der Rückkehr seiner Lieblingsvögel in seinem ersten Mauerseglerjahr, wobei mich schockierte, dass da von vorher 600 Vögeln nur 8 zurückkamen. Hoffentlich stimmt diese Zahl und ich verhörte mich nicht! Außerdem zeigte er uns Fotos von seinen 19 Nistmöglichkeiten mit je 3 Wohnungen in einer Nistbox. Er erklärte, dass jeder Amateur so etwas selbst fabrizieren könnte, ohne allzu große Schwierigkeiten. Dass letzteres stimmt, konnte ich aus den Erfahrungen unserer Mauerseglerschule von ganzem Herzen bestätigen Anschließend an seinen Vortrag erfolgte eine lebendige Diskussion in der es um Nistkästen, deren Größe und Entfernung zum nächsten Kasten ging. Letztere würde seiner Meinung nach keine Rolle spielen. Wichtig aber wäre vor allem eine sonnengeschützte Aufhängung. Wobei ich auf meinen besonderen Nistkasten verweisen konnte, dem wir erst später - als wir die starke Sonnenbestrahlung bemerkten - ein Sonnendach aus weißem Styropor aufsetzten. Weiterhin meinte er, dass die Innenausstattung auch keinerlei Rolle spiele, d.h. es wäre egal ob man ihnen eine Nisthöhle reingäbe oder nicht. Wir haben in unserem "Besonderen Nistkasten" im Kunstnest eine Nisthöhle aus weichem Material reingelegt und im Naturnest nichts; d.h. die Vögel bauten sich selbst eine Nisthöhle. Und ich kann bestätigen, dass es den Vögeln anscheinend wirklich egal ist, wie ihre Behausung gestaltet ist. Auch die Kameras stören sie nicht. Die Außenseite des Kastens sollte etwas rau sein, damit die Tiere sich beim Einflug besser an das Einflugsloch krallen können. Ich fügte noch hinzu, dass man bei selbstgebauten Kästen auf eine sogenannte Starensperre achten solle, damit nur die Mauersegler mit ihren "Krallenfüßchen" Zutritt hätten.

Mein zweiter Tag des Mauerseglertreffens am 9. April 2010

Begrüßung  Begrüßung
Fröhliche Begrüßung aller Teilnehmer von U. Tigges am zweiten Tag (Foto Hein Verstage)

Laut Programm sollten an diesem Tag zwar die Mauerseglerschulen vorgestellt werden. Da der zweite Referent jedoch abgesagt hatte, verschob sich mein Bericht um einen Tag und wir widmeten uns vor allem den verschiedenen Gesetzen den Vogel- und insbesondere den Mauerseglerschutz betreffend.

Vortrag von Klaus Roggel aus Berlin, Germany
The legal situation of Common Swifts in Germany

Klaus Roggel
Klaus Roggel
(Foto: Hein Verstage)

Klaus Roggel, ein Architekt den ich schon seit zehn Jahren kenne, hatte diese nicht allzu leichte Aufgabe unsere deutschen Artenschutzgesetze den Zuhörern aus allen Ländern zu erklären. Für diese war vor allem schwer zu verstehen, dass dabei auch eventuell noch auf Besonderheiten in den einzelnen Bundesländern geachtet werden musste. Als dann Klaus sein Referat beendete mit dem Schlusssatz: "Die Regeln sind klar definiert, aber die Kontrolle bzw. die Durchführung von Strafen bei Nichterfüllung der Vorschriften absolut nicht!" konnte ich ihm nur Recht geben. Das hatte ich schon oft genug bei meinen Regensburger Aktionen erlebt. Sie verlangten ein enormes Durchhaltevermögen, waren nervenaufreibend und oft nur wenig erfolgreich. Es erforderte wirklich große Überzeugungskraft, den Leuten zu erklären, dass sie Ersatz für die von ihnen zerstörten Nistplätze schaffen mussten.

Mehr auf seiner Homepage.

Vortrag von Edward Mayer aus London
Working with local authorities, architects, and landlords
London about swift conservation in England.

Edward Mayer
Edward Mayer
(Foto: Martine Wauters)

Mit Edward hatte ich des öfteren schon Mailkontakt und bei irgendwelchen Fragen stets praktische Ratschläge bekommen. Diesmal diskutierte er mit mir, wie ich privat Mauersegler anlocken könnte. Das hatte ich bislang zwar versucht; aber erfolglos. Die Mauersegler flogen die vier, auf meinem Flachdach befestigten Nistkästen laufend an, um dann unverrichteter Dinge am Einflugloch wieder vorbei zu segeln, umzukehren und das Ganze zu wiederholen. Vielleicht lag es daran, dass sie im Hintergrund nur den Himmel, nicht aber eine Abgrenzung sahen?! Edward stimmte mir zu und suchte intensiv mit mir nach Lösungen. Eventuell hilft sein ideenreicher Rat dieses Jahr.

Edward Mayer
(Foto: Hein Verstage)

Aber nicht nur ich hörte seinen lebendigen und in jeder Hinsicht auch "aus der Praxis für die Praxis" gesprochenen Ausführungen gerne zu. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still verhielten sich die anwesenden Zuhörer bei seinen lebhaften, überzeugenden Darstellungen und Erklärungen, die auch für Naturschützer mit weniger guten Englischkenntnissen durchaus gut verständlich waren. Es besteht aber die Möglichkeit sich selbst ein Bild zu machen unter www.swiftconservation.org sowie www.londons-swifts.org.uk.

Vortrag von Erich Kaiser aus Kronberg im Taunus
Observations of a swift-colony in Germany

Erich Kaiser
Erich Kaiser
(Foto: Martine Wauters)

"Nomen est Omen" heißt es bei den Lateinern. Und hier könnte man tatsächlich von einem Mauersegler-Kaiser sprechen, wenn man seine seit 1966 entstandene, riesige sowie prächtige Mauerseglerkolonie mit 47 Mauerseglerpaaren in seinem Privathaus betrachtet. Das gesamte Nistgelege hat zwar keinerlei Nestzutaten; die Tiere auch einen etwas weiteren Anflugweg zum Nest, jedoch alles unter sanfter Beleuchtung und einer extra eingebauten Klimaanlage ist schon luxuriös zu nennen. Der "Herbergsvater" ist mit Leib und ganzer Seele ein Mauerseglerfreund, was ihm auch alle Zuhörer, die fasziniert zuhörten, abnahmen.

Mein dritter Tag des Mauerseglertreffens am 10. April 2010

Unglaublich wie die Zeit vergeht, wenn man sich unter gleichgesinnten Mauerseglerfreunden befindet. Es ist wirklich eine Freude sich mit ihnen zu unterhalten oder in den Pausen über ihre außergewöhnlichen Berichte und Gedanken miteinander diskutieren zu können. Jedoch an diesem Vormittag musste ich als erster Referent beginnen und versuchen die hohen Erwartungen der anwesenden Mauerseglerexperten zu erfüllen. Zur besseren Veranschaulichung hatte ich zur Vorinformation im Nebenraum meine zehn großen Plakate, 1999 beginnend bis zur Installation der WebCam 2004 schon am 2.Tag aufgehängt und konnte somit davon ausgehen, dass die meisten der Zuhörer schon etwas Ahnung hatten.

Plakate
Plakate 10 / 11
letzte Vortragsvorbereitungen
letzte Vortragsvorbereitungen
(Foto: Hein Verkade)

A Swift-School in Regensburg by Arlet Wills, retired directory of Hans-Herrmann-Elementary-School

Bevor ich jedoch "in medias res" ging, überreichte ich Ulrich einen Gruß von der Mauerseglerschule in Form des Original-Linolschnittes "Fliegende Mauersegler über Regensburg" mit dem dazu gehörigen Mauerseglerlied, was ihn sehr überraschte. Wie ich am Ende meines Vortrages erfahren durfte, hatte die Vorstellung der Mauerseglerschule den meisten gefallen, war sie doch etwas ganz anderes im Reigen der vielen Fachleute. Danach musste ich noch viele Fragen "aus der Praxis für die Praxis" beantworten. Dass sich viele Gäste gerade für meine Arbeit interessierten, lag meiner Meinung wohl auch daran, dass keiner der Eingeladenen als aktiver Lehrer oder Fachpädagoge mit Kindern an solch einem Projekt arbeitete oder gar eine WebCam zu führen bzw. zu betreuen hatte.

Für mich war der Workshop in Berlin - wenn ich mir die bisherigen Beiträge meiner Mithörer im Nachhinein betrachte - äußerst lehrreich, weil dadurch meine praktischen Naturschutz-Erfahrungen in der Umsetzung mit Grundschulkindern theoretisch auf angenehme Weise erweitert wurden. Angenehm deshalb, da man von Fachleuten in Bild und Wort über Sachverhalte aufgeklärt wurde, die man sich sonst mühsam erlesen hätte müssen. Ich bin vor allem auch Ulrich sehr dankbar, dass er mich dazu eingeladen hat und komme gerne wieder, sollte so ein Treffen in zwei Jahren fortgeführt werden.

Vortrag von Amonn Hahn aus Tel Aviv, Israel
Guidelines for building Swift Towers

Amonn Hahn
Amonn Hahn

An diesem Vormittag sprach mich ein sehr sympathischer Teilnehmer an, stellte sich vor und meinte: "Ich kenne Sie schon lange, zumindest von Ihrer Mauersegler - Home her. Ich bin kein Lehrer, aber ich hoffe, dass Sie mir nicht böse sind, dass ich sehr viele Ihrer Ideen von Ihrer Mauersegler-Homepage angeschaut und für meine Aktionen übernommen habe". Zuerst war ich etwas sprachlos, erklärte ihm dann aber schmunzelnd, dass er - im Gegenteil - mich sehr froh mit dieser Aussage mache! Denn dafür seien ja die Unterrichtsausführungen gedacht! Er könne alles, was er benötige, auch weiterhin übernehmen! Er erzählte mir von seinen vielen Vorhaben, die alle wiederzugeben, den Rahmen sprengen würden; jedoch verwies er mich auf seine Homepage, auf der nicht nur eine WebCam sondern auch viele seiner Unternehmungen zu sehen und zu lesen sind.

Vortrag von Dr. Klaudia Witte aus Siegen, Germany
University project about a swift Colony inside the bridge of Lake Bigge

Ein weiterer Vortrag war sehr außergewöhnlich und könnte auch die Leser unserer Homepage erstaunen. Die Professorin der Universität Siegen leitet augenblicklich das Projekt einer erstaunlichen ungewöhnlichen Mauerseglerkolonie, die sich auf der Innenseite, im Hohlraum der Talbrücke befindet. Dabei soll nicht nur das Verhalten dieser Vögel auf diesem außergewöhnlichen Nistplatz der ca. 200m langen Brücke mit über 200 Belüftungslöchern erforscht, sondern auch die Frage geklärt werden, warum hier Mauerseglerinnen gehäuft im Gegensatz zu Männchen auftreten und auch die Möglichkeit besteht, etwas Neues über ihre Parasiten zu erfahren.

Talbrücke
Talbrücke 1968 erbaut

Ihrem äußerst interessanten, für alle ein Neuland betretendes Referat, folgte eine heftige Diskussion. Unter anderem wollte man wissen, ob evtl. dort hausende Ratten lebensbedrohlich für die Vögel seien; dies konnte Klaudia verneinen, weil bislang noch keine Ratten gesichtet wurden. Ebenso machte man sich Sorgen um die Jungvögel, deren Nistgelege sehr am Rande der Brücke lagen und die sich gefährlich nahe der Luftlöcher bewegten. Auch hier konnte Klaudia uns beruhigen, denn sie hatte bislang bei ihren täglichen Beobachtungen noch nie beobachtet, dass die Jungen irgendwann einmal heruntergehüpft und dann im Fluss ertrunken seien.

Vierter und letzter Tag des Mauerseglertreffens am 11. April 2010

Schneller als erwartet verging die lehrreiche als auch unterhaltsame Zeit mit den Mauerseglerschützern aus aller Welt. Freilich hielten manche Referenten auch an diesem letzten Tag noch einen kurzen Vortrag über spezielle Themen, aber die meisten machten sich schon auf den Weg zum Flughafen oder Bahnhof, nachdem sie noch formelle Anweisungen vor von U. Tigges erfüllt hatten, wie z.B. das Unterschreiben der Anwesenheitsliste.

Unterhaltungen
allerletzte Unterhaltungen
Unterschrift
Unterschrift???
Überprüfung
Überprüfung durch eine Lehrerin

Edward nutzte die Zeit noch aus und hielt zuerst einen Spezialvortrag über einen möglichst problemlosen Umgang mit Hausbesitzern, Grundstückbesitzern, Ämtern, Architekten etc. beim Schutz von Mauerseglerbruten. Um dieses schwierige Thema zu erleichtern, hatte er hilfreiche Plakate (Wo? Warum? Vorteilhaftes Arbeiten mit Institutionen, Beispiele) ausgearbeitet, die einem helfen konnten eventuell das gesteckte Ziel des Mauerseglerschutzes zu erreichen.

Edward  Edward  Edward
Edward unterstützte seine Ausführungen mit sehr anschaulichen Plakaten (Fotos: Martine Wauters)

Diese Referate waren an den Schluss des Workshops gelegt worden, da nicht alle Mauerseglerfreunde in den "Genuss" kamen, solche Gespräche mit dementsprechenden Institutionen zu führen. Für mich war das natürlich hoch interessant, da ich ja nicht nur in der Schule als Mauerseglerschützer auftrat, sondern jetzt vor allem nach der Pensionierung mich nebenher noch um etwaige zerstörte Nistgelege kümmern musste innerhalb meiner Stadt.

Am Ende seiner Ausführungen gab es mit seinem Plakat "What can we do?" noch ein "Rezept", als aufmunternde Anregung für alle, die sich um den Artenschutz kümmern.

What can we do?
"aufmunterndes Rezept"

Am Ende des ersten Mauersegler- Seminars in Berlin, beschlossen wir alle einmütig uns in zwei Jahren wieder zu treffen. Der Ort des Treffens sollte nach einer Abstimmung wieder Berlin sein.

Persönliche Anmerkung am Ende meiner Berichterstattung:

Keinesfalls möchte ich versäumen jedem Vogelfreund, der über Mauersegler etwas Besonderes wissen, lesen oder erklärt haben möchte die o.a. Homepage von Ulrich Tigges aufzusuchen, um noch mehr zu erfahren. Auch bedanke ich mich bei allen Teilnehmern herzlichst für das Interesse, das meiner Vorstellung der Mauerseglerschule entgegen gebracht wurde und ebenso ihren, von einem anderen Standpunkt aus, sehr guten und realistisch umsetzbaren Ratschlägen. Keiner möge mir böse sein, dass ich nur ein paar der sehr zahlreichen Referate für meine Leserschar ausgesucht habe. Ich als offizieller Teilnehmer, hätte selbstverständlich auf keines der Referate verzichten wollen, bitte aber um Verständnis, dass viele nicht unbedingt für die Leser meiner WebCam- Homepage geeignet waren.

Außerdem möchte ich an dieser Stelle lobend die "Nahrungszufuhr" der Evangelischen Schule erwähnen. Bei den manchmal schon anstrengenden, in einer Fremdsprache zu verfolgenden Referaten, sind die Mittags- und Nachmittagsstärkungen mir in sehr guter Erinnerung geblieben! Dem Hausmeisterehepaar ein herzliches, bayerisches "Vergelt's Gott" und ein Wiedersehen bzw. Wiederlesen 2012!

A. Wills

Stand: 28.04.2011 17:03
Mauersegler